Inklusion in Wermelskirchen Beirat fordert Spielplätze ohne Hürden

Wermelskirchen · Die Stadt kündigt eine Bestandsaufnahme aller 28 Spielplätze an und will inklusive Anlagen fördern. Ein mögliches Leuchtturmprojekt in diesem Bereich könnte in den Hüpp-Anlagen entstehen.

 Im Stadtgebiet gibt es insgesamt 28 Spielplätze – wie die Anlage an der Jörgensgasse. Die wenigsten von ihnen sind barrierefrei.

Im Stadtgebiet gibt es insgesamt 28 Spielplätze – wie die Anlage an der Jörgensgasse. Die wenigsten von ihnen sind barrierefrei.

Foto: Teifel

Auf dem Weg zum Spielplatz müssen Eltern und Kinder eine Absperrung überwinden. Großeltern schaffen es mit ihrem Rollator gar nicht erst bis zur Spielfläche. Und Kinder mit Behinderung scheitern an den Schaukeln. „Wir brauchen inklusive Spielplätze“, fordert deswegen Petra Sprenger, Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Behinderung. Mit diesem Wunsch traf sie im Beirat auf ein großes Echo. Die meisten der 28 städtischen Spielplätze seien augenscheinlich nicht barrierefrei, stellten die Beiratsmitglieder fest. Gleiches gelte für viele Schulhöfe, die am Nachmittag als Spielfläche genutzt werden können. „Schon der Zugang ist oft nicht barrierefrei“, informierte Sprenger. Aber auch die Spielgeräte seien nicht für Kinder mit Behinderung ausgelegt.

Erster Beigeordneter, Stefan Görnert, räumte in der Beiratssitzung ein: „Wir wissen um den Zustand der Spielplätze.“ Bereits in der Vergangenheit habe es eine Initiative gegeben, gemeinsam mit der Lebenshilfe Förderprogramme zu nutzen, um inklusive Spielgeräte anzuschaffen. „Diese Fördergelder können wir als Kommune aber nicht beantragen“, berichtete er, „dafür bräuchte es die Mitarbeit eines Vereins oder eines Verbandes.“ Der Stadt sei es aber ein Anliegen, die Spielplätze aufzurüsten.

Dafür soll nun in einem ersten Schritt eine Bestandsaufnahme der Spielflächen erfolgen. Mitglieder des Kinder- und Jugendparlaments erklärten sich ebenso wie Beiratsmitglieder bereit, mit Mitarbeitern der Stadt eine Begehung vorzunehmen. Die Anregung aus dem Beirat lautete: Dabei solle auch direkt geprüft werden, ob der Spielplatz verschmutzt sei. Schließlich seien viele Anlagen in einem schlechten Zustand – das gelte nicht nur für inklusive Ansprüche.

Außerdem lädt Petra Sprenger zur nächsten Beiratssitzung einen Experten ein, der über inklusive Spielmöglichkeiten berichten soll. Dann sollen Fragen nach möglicher Ausrüstung oder Zuwegung geklärt werden. „Wir müssten uns dann darüber klar werden, ob wir ein oder zwei inklusive Spielanlagen in Wermelskirchen wollen oder eine Aufrüstung der bestehenden Spielplätze“, erklärte Petra Sprenger, „mindestens einer in jedem Stadtteil.“

Ein mögliches Leuchtturmprojekt in diesem Bereich könnte in den Hüpp-Anlagen entstehen: Dort ist an der Dhünner Straße eine neue Spielfläche geplant. „Das könnte ein inklusiver Spielplatz werden“, stellte Stefan Görnert in Aussicht. Dort sei es denkbar, dass auch Bewegungsgeräte für Erwachsene mit und ohne Behinderung installiert werden. „Dort könnte im Rahmen der Stadtgestaltung ein richtiger Bewegungsort entstehen“, stellte Görnert in Aussicht.

Auch bei der Neugestaltung des Dorfparks in Dabringhausen, die im Rahmen des Förderprogramms „Dorferneuerung“ ansteht, könnten inklusive Spielflächen entstehen.

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