Polizeieinsatz in Wermelskirchen Behinderter versteckte sich im Bus

Wermelskirchen · Die Polizei suchte am Freitag über Stunden nach einem geistig behinderten Mann. Am Mittag wurde er in einem Bus entdeckt, der ihn zuvor befördert hatte.

 Im Bürgerbüro fand die Weihnachtsfeier der Lebenshilfe statt.

Im Bürgerbüro fand die Weihnachtsfeier der Lebenshilfe statt.

Foto: Lea Hensen

Da war die Aufregung groß: Am Freitagmorgen suchte die Polizei nach einem geistig behinderten Mann, der auf dem Weg zur Weihnachtsfeier der Lebenshilfe im Bürgerzentrum abhanden gekommen war. Er war aus dem Bus ausgestiegen, aber wurde anschließend auf der Weihnachtsfeier vermisst. Zwischenzeitlich waren 15 Kräfte und ein Personenspürhund der Polizei im Einsatz. Die Telegrafenstraße wurde zeitweise gesperrt, damit der Hund nicht gestört wurde.

Der 64-Jährige wurde gegen 8 Uhr morgens vermisst gemeldet – und tauchte schließlich gegen 13.40 Uhr wieder auf. Er hatte sich auf der Rückbank des Busses versteckt, der ihn zur Weihnachtsfeier gebracht hatte. Stunden später war das Fahrzeug erneut im Einsatz, um eine andere Gruppe geistig Behinderter an einer Werkstatt abzuholen. Dort wurde der Mann bemerkt. Er war wohlauf, aber hungrig und bekam in der Werkstatt ein Butterbrot gereicht.

Die Weihnachtsfeier der Lebenshilfe fand derweil den ganzen Vormittag über im Bürgerzentrum mit rund 400 Teilnehmern ausgelassen statt. Die Betreuer aber waren in Sorge. „Mir fällt jetzt ein Stein vom Herzen“, sagte Corinna Mucha vom Sozialen Dienst der Lebenshilfe. „Wir haben den Mann überall gesucht. Er muss mit seinem Begleiter aus dem Bus ausgestiegen, und dann in einem unbemerkten Moment direkt wieder eingestiegen sein.“ Wie genau es passieren konnte, dass der Mann anschließend über Stunden unbemerkt in dem Bus saß, der zwischenzeitlich irgendwo parkte, müsse noch geklärt werden.

Sorge hatten sich die Betreuer vor allem gemacht, weil der Mann als orientierungslos galt und lange unklar war, ob er wetterfeste Kleidung trug. Auch sprach er Angaben von Mucha zufolge ein „Kauderwelsch“, also eine unverständliche Mischung aus mehreren Sprachen. Es bestand die Gefahr, dass er sich im Straßenverkehr gefährdete.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort