Beirat für Menschen mit Behinderung in Wermelskirchen Barrieren im Einzelhandel sollen mit Stadt-Unterstützung fallen

Wermelskirchen · Mit Fördergeldern sollen Klingeln und mobile Rampen in der Wermelkirchener Innenstadt installiert werden, damit auch Menschen mit Behinderung den Einzelhandel problemlos nutzen können.

 Petra Sprenger ist die Vorsitzende im Beirat für Menschen mit Behinderung.

Petra Sprenger ist die Vorsitzende im Beirat für Menschen mit Behinderung.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

In den Geschäftsraum führen Stufen. Die Türen sind zu eng, um sie mit dem Rollstuhl zu passieren. Und schon bleibt vielen Menschen mit Behinderung der Weg in den heimischen Einzelhandel verwehrt. Dagegen wollen sich der Beirat für Menschen mit Behinderung und die Stadt nun gemeinsam einsetzen. „Ich habe mich sehr gefreut, dass wir diese Idee gleichzeitig hatten“, saget Beiratsvorsitzende Petra Sprenger mit Blick auf die Bürgermeisterin.

Marion Lück ist zu diesem Thema bereits mit parteilosen Bürgermeisterkollegen ins Gespräch gekommen – um Lösungsideen zu sammeln. Mit Erfolg. „Wir wollen Barrieren nicht nur wahrnehmen, wie es durch die Barriere-App geschieht, sondern wir wollen sie auch abbauen“, erklärte Bürgermeisterin Lück am Dienstagabend im Ausschuss für Menschen mit Behinderung. Wie in anderen Städten bereits geschehen, könnten heimische Einzelhändler dazu mit Klingeln und mobilen Rampen ausgerüstet werden. Das Bergische bringe nun mal eine bestimmte Topografie mit sich, erinnerte die Bürgermeisterin. Es gebe Geschäftsräume in altem Fachwerk, die ohne Stufen nicht auskämen. Und Höhenunterschiede müssten gelegentlich mit Stufen ausgeglichen werden. Viele Einzelhändler seien schon sehr bemüht, Menschen mit Behinderung individuelle Lösungen anzubieten.

Das Programm für Klingeln und Rampen will das Barrieren-Problem nun grundsätzlicher anpacken und den Händlern Unterstützung bei der Umsetzung anbieten. An den betreffenden Eingängen sollen Klingeln installiert, wo die Topgrafie es möglich macht, mobile Rampen vorgehalten werden – finanziert durch Fördermittel.  Das hätten auch andere Kommunen bereits umgesetzt, berichtete die Bürgermeisterin. Rund 50 Prozent der Kosten könnten mit Fördergeldern für die Innenstadtgestaltung gestemmt werden. Dafür brauche es allerdings einen Proejktpartner, berichtete Lück und brachte den Verein Alpha oder die Lebenshilfe ins Spiel, die beide im Beirat vertreten sind. Eine erste Rückmeldung fiel positiv aus. Daneben habe ein Sponsor signalisiert, das Projekt großzügig unterstützen zu wollen.

Beirat und Stadt wollen die Umsetzung des Projekts forcieren und mit den Händlern ins Gespräch kommen. „Davon profitieren am Ende Menschen mit Behinderung genauso wie Eltern, die mit dem Kinderwagen unterwegs sind oder Bürger mit Rollatoren“, erinnerte Petra Sprenger. Auch sie sollen die Klingel betätigen können – um Hilfe beim Weg in das Geschäft zu bekommen, vor der Tür bedient zu werden oder mobile Rampen nutzen zu können.

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