Beirat für Menschen mit Behinderung tagt Barrierefrei-App wird zeitnah in der Praxis erprobt

Wermelskirchen · Auf das Projekt mit dem Kreis blickt der Beirat für Menschen mit Behinderung mit Vorfreude aus. In der Kritik stehen Ausstiege aus Bussen und ein fehlendes Akustiksignal an der Fußgängerampel zur Querung der Dellmannstraße in Belten.

 Der Abstand zwischen Busausstieg und Haltestellenkante wurde in der Sitzung des Beirats für Menschen für Behinderung speziell am Busbahnhof als zu groß bemängelt.

Der Abstand zwischen Busausstieg und Haltestellenkante wurde in der Sitzung des Beirats für Menschen für Behinderung speziell am Busbahnhof als zu groß bemängelt.

Foto: Theresa Demski

Der Beirat für Menschen mit Behinderung freut sich auf die Barrierefrei-App. „Derzeit werden nur noch kleinere Details angepasst“, berichtete die Beiratsvorsitzende Petra Sprenger auf der jüngsten Sitzung. Dort fanden sich gleich auch eine Handvoll Beiratsmitglieder, die bei Rundgängen die App mit ihren Smartphones ausprobieren und mit Inhalten füllen wollen. „Zum Start wollen wir in kleineren Gruppen unterwegs sein und die Nutzung in der Praxis testen“, kündigte Petra Sprenger an.

Die Barrierefrei-App ist eine Gemeinschaftsaktion des Rheinisch-Bergischen Kreises mit den Beiräten für Menschen mit Behinderung der Kommunen. Die App dient dazu, Informationen zum Beispiel über Zugangsmöglichkeiten, Barrierefreiheit oder andere für Menschen mit Einschränkungen wichtige Hinweise von bestimmten Örtlichkeiten zu sammeln. Das Ziel: Durch die App sollen Menschen mit Behinderung im Vorfeld eines Besuchs speziell für sie wichtige Informationen finden. Dabei „füttern“ die Betroffenen die App selbst. „Das ist die typische Aufgabe des Beirats, weil wir die ‚richtige Brille‘ auf haben“, sagte Sprenger.

Eine Anfrage nach einer Verbesserung des Ausstiegs aus Bussen des Öffentlichen Personennahverkehrs, die aus der Bürgerschaft an den Beirat herangetragen wurde, erteilte der Technische Beigeordnete Thomas Marner eine Absage. In der Anfrage wurde bemängelt, dass der Abstand zwischen Busausstieg und Haltestellenkante speziell am Busbahnhof sowie an der Taubengasse häufig zu groß wäre. „Diese Haltestellen sind normgerecht gebaut“, stellte Marner fest. Der Busbahnhof sei mit Fördergeldern gebaut worden – entsprechend hätten die Fördergeber noch zusätzlich geprüft. Weiterhelfen könne hier nur eine direkte Rückmeldung an die Busbetriebe mit konkreten Angaben, um auf eine korrekte Anfahrt an die Bushalte zu drängen.

Eine Prüfung „auf dem kurzen Dienstweg“ versprach Marner unterdessen, ob sich ein akustisches Signal an der Fußgängerampel zur Querung der Dellmannstraße / Höhe Beltener Straße installieren lässt. Allzu viel versprechen wollte der Technische Beigeordnete jedoch nicht: „Nicht die Stadt, sondern Straßen NRW ist Baulastträger.“ Es könne sein, dass das Ansinnen erhebliche Kosten verursache, weil eine einzige Änderung die gesamte Logik der koordinierten Schaltung aushebeln könnte und nach mehr als zehnjähriger Betriebszeit ein neues Steuergerät erforderlich würde.

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