Tag der Auszubildenden in Wermelskirchen Azubis bringen das Rathaus auf Hochglanz

Wermelskirchen · Ausbildungsberufe, besonders das Handwerk, haben in letzter Zeit sehr mit dem Rückgang an Interessenten zu kämpfen, weshalb es für die Firmen wichtig ist, Nachwuchs anzuwerben. Das war unter anderem das Ziel des Gebäudereinigungsunternehmens Niederberger Gruppe, das am Samstag zum Tag der Auszubildenden die Fassaden und Treppenhaus-Türme des Rathauses putzte.

 Auszubildender Justin Gerhardt (19) reinigt unter Aufsicht von Betriebsleiter Siegfried Ruhkamp die verdreckte Wand.   Foto: JürgenMOll

Auszubildender Justin Gerhardt (19) reinigt unter Aufsicht von Betriebsleiter Siegfried Ruhkamp die verdreckte Wand. Foto: JürgenMOll

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Jedes Jahr veranstaltet das bundesweit wirkende Unternehmen diesen Tag, immer an einem anderen Ort. Dieses Mal durften sie am „Herzen von Wermelskirchen“ arbeiten, wie Betriebsleiter Peter Hollmann scherzte.

Er war mit einigen Azubis aus Berlin angereist und traf vor Ort auf Mitarbeiter und weitere aktive und künftige Auszubildende aus dem Bundesgebiet. In fünf Gruppen aufgeteilt, durchliefen die insgesamt 27 Azubis mehrere Stationen entlang der Fassaden, wo sie Stück für Stück nicht nur gegen den Schmutz kämpften, sondern nebenbei auch viel lernten. Denn wer glaubt, dass Gebäudereiniger nur ein bisschen putzen, irrt gewaltig.

„Es gehört sehr viel zur Ausbildung dazu und die Lernenden müssen nicht nur die Basics kennen, sondern auch Kenntnisse in Mikrobiologie und Chemie erhalten. Wir wollen vor allem Vorurteile gegenüber dem Beruf abbauen, denn viele unterschätzen ihn total“, berichtet Hollmann.

Zu anderen Zeiten waren es am Tag der Azubis noch 75 Teilnehmer und nun nicht einmal mehr die Hälfte. „Wir haben die freien Stellen und investieren gerne in die Ausbildung, zumal wir eine Übernahmegarantie haben.“ Auch der Geschäftsführer Holger Eickholz ist über die Entwicklung nicht zufrieden. Als Wermelskirchener war er es, der das Rathaus als zu reinigendes Objekt vorgeschlagen hatte.

Zu diesen wird ab dem neuen Lehrjahr auch Christin Grapentin gehören, die sich bereits auf den Beginn ihrer Ausbildung freut: „Diese Branche ist sehr abwechslungsreich und man hat auch nach dem Abschluss viele Möglichkeiten und die Chance, Verantwortung zu übernehmen.“ Gerade hatte sie zum ersten Mal mit einem Leiterfahrzeug und einer Heißwasser-Kaltluft-Technik die hohen Fenster des Treppenturms gereinigt. Neben dieser Station wurde im Hof an Marmorplatten gearbeitet, die mit Hilfe eines recht neuen und umweltschonenden Verfahrens gesäubert werden sollten, das mit minus 79 Grad Celsius kaltem Trockeneis funktioniert. Sicherheitsvorkehrungen waren hier deshalb besonders wichtig.

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