Lesung im Haus Eifgen Eine literarische Zeitreise mit Autor Tom Saller

Wermelskirchen · Der Wipperfürther Autor Tom Saller machte Station im Haus Eifgen las aus seinem neuen Buch „Julius oder die Schönheit des Spiels“.

 Autor Tom Saller war im Haus Eifgen zu Gast.

Autor Tom Saller war im Haus Eifgen zu Gast.

Foto: Theresa Demski

Gabriele van Wahden war die Aufregung ins Gesicht geschrieben. „Wir mussten so viele Lesungen absagen“, erklärte die Buchhändlerin, „und wir freuen uns sehr, dass es nun endlich weitergehen kann.“ Das Publikum stimmte applaudierend zu: Viele hatten sich ein Ticket gekauft, um nach der langen Pause wieder den Worten eines Autors zu lauschen.

Zu Gast war am Donnerstag der Wipperfürther Autor Tom Saller – für die Kunden der Buchhandlung van Wahden bereits ein guter alter Bekannter. Denn schon bei seinen ersten beiden Büchern war Saller zur Lesung in Wermelskirchen zu Gast. Mit seinem neuen Buch machte er nun Station im Haus Eifgen. Rund anderthalb Stunden las er aus seinem Werk „Julius oder die Schönheit des Spiels“. Vielleicht hätte sich der eine oder andere Besucher mehr Geplauder aus dem Nähkästchen gewünscht. Vielleicht hätten Anekdoten aus dem Leben eines Autors der Veranstaltung gutgetan. Tom Saller konzentrierte sich bei der Premierenlesung auf sein Buch – er las. Und entschied sich dabei für jene Passagen, die es dem Zuhörer ermöglichten, einen ersten Eindruck von Julius von Berg zu bekommen, der Hauptfigur seiner Geschichte. Der Charakter sei angelehnt an Gottfried Freiherr von Cramm, verriet der Autor ganz am Ende. Die Geschichte des legendären Tennis-Barons habe ihn immer schon beeindruckt, ließ er sich entlocken. Nicht nur, weil er vielleicht das beste Tennismatch aller Zeiten gespielt habe. „Er war in jeder Hinsicht ein Ehrenmann“, befand Saller, „sowohl als Sportler als auch im Umgang mit der Politik.“

Ihm also widmet Tom Saller seine Geschichte von Julius von Berg – übrigens nicht verwandt mit der heimischen Grafenlinie, sondern auf einer Burg am Rhein verortet. Der Autor aus Wipperfürth ließ die Besucher schnuppern – sowohl in adelige Familiendynamik und die Liebe zum Tennis als auch in ein aufwühlendes Kapitel deutscher Geschichte. Das spannt sich von Begegnungen kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs am Rhein über das Leben in den 1920er-Jahren in Berlin bis zum Nationalsozialismus. Just in jenem Moment, in dem das Nazi-Regime die ersten Schatten auf die Geschichte wirft, klappte Saller sein Buch zu. Wie das große Tennisspiel ausgehe, wollte ein Besucher augenzwinkernd wissen. Das werde nicht verraten, entgegnete Saller, lachte und signierte gut gelaunt seine Bücher.

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