AstraZeneca in Wermelskirchen Teils heftige Impfreaktionen bei Feuerwehr-Personal

Wermelskirchen · Bei der Feuerwehr im Südkreis gab es nach der Impfung mit AstraZeneca bei vier Mitarbeitern schwere Ausfälle. Aus Wermelskirchen gibt es keine schlechten Nachrichten.

 Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden

Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden

Foto: Joachim Rieger

Der Corona-Impfstoff AstraZeneca ist in aller Munde. Nicht nur, dass seine Wirksamkeit bei nur bei 76 Prozent liegen soll, sondern auch die teils schweren Nebenwirkungen schrecken ab. Bei der Feuerwehr im Südkreis gab es nach der Impfung bei vier Mitarbeitern schwere Ausfälle, so dass Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden (Foto: Joachim Rieger) die Reißleine zog; aus Wermelskirchen gibt es dagegen keine Hiobsbotschaften zu berichten.

Im Krankenhaus Wermelskirchen war der Impfstoff AstraZeneca bisher nicht im Einsatz, berichtet Krankenhaus-Geschäftsführer Christian Madsen. „Daher können wir keine Erfahrungswerte nennen.“

Viele Hauptamtliche der örtlichen Feuerwache wie auch des Rettungsdienstes sind geimpft – zu 72 Prozent, berichtet Simon Felbick, Leiter des Rettungsdienstes und Impf-Koordinator innerhalb der Feuerwehr. Laut Feuerwehrchef Holger Stubenrauch sei die überwiegende Zahl der Feuerwehrleute mit Biontech/Pfizer geimpft, jüngst dann zwei Mitarbeiter mit AstraZeneca. Felbick: „Sie wurden in ihrer Freizeit geimpft, es gab moderate Nebenwirkungen.“ Wenn es zu Impfungen komme, würde dies nur in Kleinstgruppen – und nicht als aktive Dienstgruppe – außerhalb der Dienstzeit erfolgen.

Diese Anweisung kommt vom Kreisbrandmeister, seit vier Mitarbeiter einer Dienstgruppe der Feuerwache Bergisch Gladbach während des Dienstes geimpft wurden und sechs bis sieben Stunden später über schwere Nebenwirkungen klagten: nämlich 40 Grad Fieber. „Das ist keine normale Reaktion gewesen. Aber 24 Stunden später war die Körpertemperatur wieder normal“, berichtet Weiden. Den Ausfall dieser vier Männer habe die Dienstgruppe kompensieren können – „wäre das ein reiner Rettungsdienst gewesen, wäre es schwierig geworden.“

Nach seinen Informationen aus den Feuerwehren im Kreis gab es bei 20 bis 30 Prozent der Geimpften heftige Impfreaktionen. Kreisweit sind etwa 80 Prozent der hauptamtlichen Kräfte erstgeimpft, sagt Weiden. Da der Impfstoff von AstraZeneca deutlich heftigere Reaktionen ausgelöst habe, sei die Anweisung ergangen, dass keine Dienstgruppen geimpft dürfen, sondern nur Einzelpersonen. Die dürfen auch nicht im Dienst sein.

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