Infrastruktur in Wermelskirchen Gute Resonanz bei erstem AOK-Beratertag
Wermelskirchen · Auf Drängen der Senioren und der Stadt bietet die Krankenkasse testweise Beratungszeiten im Rathaus an – alle zwei Wochen am Dienstagnachmittag.
Eine der Ersten am Dienstagnachmittag ist Ilse Fritz. „Ich bin sehr erleichtert, dass die AOK wieder persönlich in Wermelskirchen berät“, sagt die Dabringhausenerin. Viele Fragen könnten doch an einem Tisch deutlich leichter geklärt werden als am Telefon. „Und der Weg nach Bergisch Gladbach ist für mich weit“, sagt sie. Also hat sie die Nachricht, dass die Krankenkasse ab sofort testweise Beratungszeiten im Rathaus anbietet, sehr begrüßt. Vor ihr nimmt gerade eine andere ältere Dame am Beratungstisch Platz – Ilse Fritz wartet geduldig bis sie dran ist.
Unter lautem Protest des Seniorenbeirats und Werner Allendorfs hatte mit der AOK die letzte Krankenkasse in Wermelskirchen die Segel der Vor-Ort-Beratung gestrichen. Seitdem hatte sich Allendorf vehement für Beratungszeiten eingesetzt. Mit Erfolg. „Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam mit der AOK Rheinland/Hamburg gelungen ist, wieder eine unkomplizierte und serviceorientierte Lösung für unsere Senioren zu finden“, erklärte dann auch Bürgermeisterin Marion Lück. Schließlich würden in keiner anderen Stadt im Rheinisch-Bergischen Kreis mehr Senioren leben als in Wermelskirchen.
Das Angebot läuft erstmal testweise: Vorerst bis zum 14. Dezember macht AOK-Außendienstmitarbeiter Leonardo Margheriti alle zwei Wochen dienstags Station im Rathaus – von 14 bis 16 Uhr. Während des Pilotprojekts soll abgeklärt werden, wie groß der Bedarf für persönliche Beratung in der Stadt sei. Die Stadtverwaltung stellt gegen eine Aufwandsentschädigung die Räumlichkeiten zur Verfügung – in direkter Nachbarschaft mit der Polizei im Erdgeschoss. Anmeldungen für Termine sind nicht nötig, der Einlass wird über das Rathaus geregelt.
„Ich freue mich sehr, wenn ich helfen kann“, sagt Leonardo Margheriti. Er komme selbst aus Wermelskirchen, sein Weg zur Arbeit betrage nun am Dienstagnachmittag rund drei Minuten. Und er sei auch darüber hinaus als Außendienstmitarbeiter für die Menschen in Wermelskirchen, Radevormwald und Leichlingen zuständig. „Wir konnten heute schon ein paar wichtige Frage klären“, sagt er, „und manchmal ist es für die Menschen einfach wichtig, dass sie einem Ansprechpartner gegenüber sitzen können.“ Er sei da, um zuzuhören, zu helfen und zu beraten.
Das Signal nimmt auch Werner Allendorf vom Seniorenbeirat wahr. „Die Beratertage sind ein positives Signal, dass auf die Wünschen und Bedürfnisse der Bürger eingegangen wird“, sagt er. „Sie bekommen jetzt einfacher Hilfe bei ihren Fragen und Anliegen.“ Ob das Angebot bleibt, haben die AOK-Kunden nun selbst in der Hand – die Beratertage finden vorerst am 16. und 30. November sowie am 14. Dezember statt.
