Zehn Senioren in Wermelskirchen betroffen Anrufe von falschen Polizisten: Fünfstelliger Betrag liegt abholbereit

Wermelskirchen · Ein fünfstelliger Betrag lag schon zur Abholung bereit. Doch dann wurden am Mittwoch Familienangehörige stutzig, hakten beim Senior nach und riefen dann die Polizei an. Die Übergabe misslang – wie auch bei den bisher bekannt gewordenen Fällen von Betrügern, die am Mittwoch verstärkt Wermelskirchen abtelefonierten.

 Falsche Polizisten wollen vor allem ältere Menschen um ihr Geld prellen.

Falsche Polizisten wollen vor allem ältere Menschen um ihr Geld prellen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Von zehn Senioren weiß die Polizei inzwischen, die am Mittwoch entweder von falschen Polizisten oder von Betrügern, die mit dem Enkeltrick älteren Menschen Geld stehlen wollten. Polizeisprecher Richard Barz warnt: „Zielrichtung ist es, betrügerisch Geld und anderen Wertgegenständen zu erlangen.“ In insgesamt zwei Fällen war es schon zu Terminabsprachen gekommen; im oben erwähnten Fall wurden Familienangehörige aufmerksam, in einem anderen Fall sagte die Betroffene einen Übergabetermin zu und alarmierte dann die Polizei. Gefasst wurde niemand.

Den zumeist aus dem Ausland agierenden Betrügerbanden gelingt es immer wieder, durch das Vorspiegeln falscher Tatsachen und falscher Identitäten umfangreiche Beute zu machen. Ziel der Täter ist es, die Gutgläubigkeit zumeist älterer Menschen auszunutzen. In vielen Fällen gelingt die Masche, da die Anrufer durch eine geschickte Gesprächsführung in der Lage sind, hohen psychologischen Druck bei ihren Opfern aufzubauen.

So wurde am Mittwoch einer Wermelskirchenerin am Telefon die finanzielle Notlage einer Freundin vorgetäuscht und die Aushändigung von einem vierstelligen Bargeldbetrag gefordert. Durch die Besonnenheit der Bürgerin erfolgte keine Übergabe. Stattdessen informierte sie umgehend die Polizei.

Ein weiterer Anrufer gab sich gegenüber eines Wermelskircheners als Polizeibeamter Herr Preyer aus. Dieser gab an, dass es Einbrecher auf Hab und Gut des Mannes abgesehen hätten. Zur sicheren Aufbewahrung solle er sein Geld und seine Wertgegenstände an die Polizei übergeben. Auch hier erfolgte die Übergabe nicht. Jedoch wird in diesem Fall besonders deutlich, mit welchen Tricks diese Betrüger arbeiten. Bei Herrn Preyer handelt es sich um den Bezirksdienstbeamten, der tatsächlich für den Bereich Wermelskirchen zuständig ist.

Richard Barz: „Beenden Sie umgehend Telefonate von Anrufern, die auf eine Aushändigung oder Übergabe von Geld abzielen! Die Polizei nimmt weder Geld noch Wertgegenstände zur sicheren Aufbewahrung an, noch fordert sie dazu auf.“ Wählen Sie im Zweifelsfalle die 110!

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