Wegen Betrugs vor Gericht Auto mit falschem Tachostand verkauft – Geldstrafe
Wermelskirchen · Wegen Betruges musste sich ein 29-jähriger Mann vor dem Amtsgericht verantworte. Er war angeklagt, ein gebrauchtes Auto der Mercedes E-Klasse für 5750 Euro mit zu niedrig angegebener Kilometerleistung verkauft zu haben.
Auf dem Tacho standen 158.616 Kilometer. In Wirklichkeit hatte der Mercedes bereits 340.000 gefahrene Kilometer auf dem Buckel. Der Käufer war an sich zufrieden, bis er einen Wildunfall mit dem Auto gemeldet hatte. Der Gutachter der Versicherung hatte im Zuge der Schadensbeurteilung die falsche Angabe auf dem Tacho festgestellt. Das Auto war bereits früher an einem Schaden mit wesentlichen höherer Zahl gefahrener Kilometer beteiligt gewesen. Daher wollte die Versicherung den Wildunfallschaden nicht begleichen.
Der Käufer wollte das Auto dem Angeklagten zurückgeben und den Kaufpreis zurückerhalten. Der Angeklagte weigerte sich zunächst, dann bot er nur 1000 Euro Nachlass an. Der Käufer erstattete Anzeige. Nach längerem Hin und Her gab der Angeklagte schließlich zu, den Wagen mit einer falschen Tacholeistung verkauft zu haben. Aber der Tacho sei mehrfach kaputt gegangen, sagte er als Entschuldigung. Ein „Tachojustierer aus dem Internet“ habe schließlich den Tacho repariert. Um die danach eingestellte Kilometerleistung habe er sich nicht mehr gekümmert. Der arbeitslose Angeklagte handelte „privat mit Autos“.
Die Schadenssumme in der Höhe von mehr als 5000 Euro wiege schwer, sagte der Staatsanwalt und forderte eine Geldstrafe von 2700 Euro. Der Verteidiger wertete das Geständnis seines Mandanten als strafmildernd und bat um eine milde Strafe. Der Richter sah die Tat als eindeutigen Betrug an. Der Tacho sei um mehr als 180.000 Kilometer heruntergedreht worden, als der Mercedes sich im Besitz des Angeklagten befunden habe, stellte er fest. Er verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 2700 Euro und ordnete zugleich die Einziehung der 5750 Euro an.
