„All you can beat“ in Wermelskirchen Erster Workshop im Haus Eifgen gestartet
Wermelskirchen · Fünf Teilnehmer nehmen bei „All you can beat“ teil. Insgesamt 19 Kurse und Seminare gehören neben Konzerten zum vom Bundesverband Sozio-Kultur geförderten Programm. Ziel ist unter anderem ein Musiker- und Aktiven-Pool, der sich auf die Bühne traut und sich nach dem Lockdown in die Programmgestaltung einbringt.
Es sind 19 Workshops, die dem Haus Eifgen und der Musikschule in Lockdown-Zeiten gerade wieder Leben einhauchen. Der erste startete jetzt unter dem Motto „All you can beat“. Fünf Teilnehmer erprobten dabei ihr Taktgefühl, ihren Groove und das gemeinsame Musizieren mit Schlagzeugstöcken, Plastik-Eimern und Blechdosen. Als Dozent fungierte dabei Jens Olaf „Paul“ Mayland, der als hervorragender Schlagzeuger in diversen Bands bekannt ist und auch an der Musikschule unterrichtet, wo er der „Blaumann“-Rhythmus-Gruppe angehört.
„Wir haben direkt gesagt, dass wir mitmachen, als wir davon erfahren haben“, sagen die beiden „All you can beat“-Teilnehmer Monika Klemz und Lutz Steffens: „Das bringt in Pandemie-Zeiten mal Abwechslung.“ Und als Mitglied der Kulturinitiative Wermelskirchen (Kult-in-Wk) wäre die Teilnahme ja sogar kostenlos. Nicht-Mitglieder zahlen pro Workshop 100 Euro. „Monika spielt Klavier, ich bin passiver Musik-Liebhaber. Ich habe nie wirklich ein Instrument gelernt – das mache ich jetzt“, sagt der 69-jährige Lutz Steffens im Gespräch mit unserer Redaktion: „Mein Stiefsohn ist Profi-Schlagzeuger. Eines seiner Instrumente steht bei uns zuhause – ich weiß, dass Schlagzeug schwierig ist – weiß aber auch, dass das mein Instrument ist.“
Das Spektrum der Workshops erstreckt sich von Piano, Bass, Gitarre, Percussion, Gesang, Schlagzeug bis hin zu Tontechnik und Recording sowie Songwriting und Arrangement. Dabei erstrecken sich die Kurse über unterschiedliche Zeitschienen. Für „All you can beat“ sind acht Termine angesetzt, bei anderen auch weniger. Abhängig von Teilnehmerzahl und Pandemie-Lage finden die Workshops entweder in den Räumen der Musikschule in den Bürgerhäusern oder im Haus Eifgen statt.
Die 19 Workshops sind eingebettet in ein Konzept von Kult-in-Wk, das im Rahmen von „Neu-Start Kultur“ vom Bundesverband Sozio-Kultur gefördert wird. Der Titel: „Dein Haus, deine Bühne: Kult-in kreativ“. Das Ziel: Die Entwicklung eines eigenen Künstlerkollektivs namens „Künstlerschmiede“ als Programmbasis in Pandemiezeiten. „Die Förderung ist an die Corona-Situation gebunden. Wir haben einen mittleren fünfstelligen Betrag für das Konzept bekommen, das direkt begeisterten Anklang fand“, so Kult-in-Wk-Vorsitzender Michael Dierks. Das Projekt habe klare Ideen: „Die Leute sollen sich auf die Bühne trauen, Bandprojekte sollen entstehen – eine Haus Eifgen-Band mit eigenem Musiker-Pool.“ Und selbstverständlich wolle Kult-in-Wk durch die Aktion neue Mitglieder gewinnen, die sich später in Programmgeschehen einbringen.
Konzerte soll es auch geben, sagt Dierks: „Das sind Auftritte von Künstlern, die wir mit durch die Pandemie-Auflagen verringerte Besucherzahl nicht bezahlen könnten. Durch die Förderung geht das.“ Entscheidend dabei: „Können Auftritte nicht stattfinden, weil die Künstler beispielsweise aufgrund von Corona-Bestimmungen nicht einreisen dürfen, treten Akteure aus unserem Musiker-Pool auf. So findet der Konzert-Abend auf jeden Fall statt.“ Obendrein bringe das Konzept einen weiteren Vorteil mit sich: „Die Dozenten sind ja alle Profis, die durch den Lockdown keine Einnahmen haben. Wir bezahlen deren Arbeit natürlich regulär.“