Platzverweise, Festnahmen und Strafanzeigen Aggressive Stimmung unter Jugendlichen

Dabringhausen · Rund 5000 Menschen strömten zum Rosenmontagszug in Dabringhausen, der unterm Strich ruhig und friedlich über die Bühne ging, sagt Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann. Aber es gab auch unerfreuliche Vorfälle. „Es ist schade, dass nach einem gelungenen friedlichen Karnevalsumzug, ein paar Wenige das Gesamtbild trübten“, zog Einsatzleiter Polizeihauptkommissar, am Veilchendienstag Bilanz.

 Zusammen im Einsatz: Ordnungsamt und Polizei kümmerten sich beim Rosenmontagszug auch um Minderjährige, die zu viel Alkohol getrunken hatten. Später wurde die Stimmung in einer Gruppe Jugendlicher aggressiver.

Zusammen im Einsatz: Ordnungsamt und Polizei kümmerten sich beim Rosenmontagszug auch um Minderjährige, die zu viel Alkohol getrunken hatten. Später wurde die Stimmung in einer Gruppe Jugendlicher aggressiver.

Foto: Demski/Theresa Demski

Während der eigentlichen Veranstaltung rund um den Karnevalszug, war aus Sicht der Polizei die Stimmung fröhlich, ausgelassen und familiär. Ab 15 Uhr mussten die Beamten beim anschließenden Straßenkarneval allerdings immer öfter einschreiten. Der Kirchenvorplatz entwickelte sich zum Treffpunkt von bis zu 70 bis 80 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die vornehmlich aus Dabringhausen stammten. Mit steigendem Alkoholpegel schlug die Stimmung zum Abend hin um und wurde den Polizeibeamten gegenüber teils sehr aggressiv.

Insgesamt mussten elf Platzverweise (2018: 5) ausgesprochen werden. Drei junge Wermelskirchener im Alter von 17 bis 19 Jahren waren nach Angaben der Polizei so uneinsichtig und aggressiv, dass sie in Gewahrsam genommen wurden. (2018: 1) Bei den Festnahmen, wurden die Beamten teils umringt und bedrängt. Zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung, je eine wegen Beleidigung und sexueller Belästigung, sowie eine Anzeige wegen Diebstahls einer Radkappe eines Streifenwagens mussten geschrieben werden. Ein Wermelskirchener führte zudem mehr als zehn kleine Tütchen Betäubungsmittel mit sich. Diese wurden sichergestellt und ebenfalls Anzeige erstattet. „Seit mehr als 15 Jahren begleite ich den Rosenmontagszug hier. Aber noch nie war das Verhalten einzelner Jugendlicher so problematisch", resümierte Langer.

Auch Feldmann sprach von einer aufgeheizten Stimmung unter Jugendlichen: „Vor der Kirche wurde viel getrunken, es kam im Streit zu körperlichen Auseinandersetzungen. Alles drohte zu eskalieren“, berichtete er. Die Aggression der Gruppe richtete sich plötzlich auf gegen die Einsatzkräfte. Schimpfwörter à la „All cops are bastards“ fielen, aber weder Polizei- noch Ordnungskräfte wurden angegriffen oder gar verletzt.

Wieder waren Polizei, Ordnungsamt und DRK an Rosenmontag in Dabringhausen im Einsatz, um vor allem einen Blick auf Jugendliche zu haben, die gerne zur Flasche greifen. In Teams kontrollierten sie Minderjährige, die offensichtlich zu viel getrunken hatten. Trauriger Spitzenreiter blieb der 16-Jährige, der 2,14 Promille im Blut hatte, gefolgt von der 13-Jährigen mit 1,8 Promille. Ein weiteres halbes Dutzend Jugendlicher wurde mit über einem Promille Alkohol im Blut aufgegriffen. Rund ein Dutzend Minderjähriger ertappten die Einsatzkräfte beim Rauchen, die Zigaretten wurden ihnen abgenommen und mit ihrer Zustimmung vernichtet.

Das Konzept der Ordnungspartnerschaft sei aufgegangen, bilanziert Arne Feldmann. Polizisten und die zwölf städtischen Kräfte aus dem Ordnungsamt bildeten gemeinsame Teams, was auch die Kommunikation erleichterte: Das Ordnungsamt sei nicht Teil des digitalen Behördenfunks, sondern benutze ein eigenes Funknetz. Weil aber immer auch ein Polizist im Team war, funktionierte die Abstimmung untereinander.

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