Vorfreude in Wermelskirchen Große Nachfrage nach süßem Adventskalender

Wermelskirchen · Lebenshilfe, Kocherscheid und Café Wild wollen jeden Tag im Advent eine kleine Freude bereiten: Zum 15. Mal bringen sie gemeinsam den süßen Adventskalender heraus.

 Gemeinschaftswerk: Susanne Kocherscheid, Jutta Mader, Costel Schwung, Susanne Fuchs, Denis Eßer, Büsra Aldemir und Anne und Thomas Wild stellen den neuen süßen Adventskalender vor, der ab heute erhältlich ist.   Foto: Demski

Gemeinschaftswerk: Susanne Kocherscheid, Jutta Mader, Costel Schwung, Susanne Fuchs, Denis Eßer, Büsra Aldemir und Anne und Thomas Wild stellen den neuen süßen Adventskalender vor, der ab heute erhältlich ist. Foto: Demski

Foto: Theresa Demski

Im Oktober klingelte bei Anne Wild im Café zum ersten Mal das Telefon: Eine Kundin wollte den süßen Adventskalender bestellen. Inzwischen stehen mehr als 130 Vorbestellungen auf der Liste – einige davon mit Extra-Wünschen für Pralinen ohne Alkohol oder dunkle Schokolade. „Die Wermelskirchener freuen sich auf den Adventskalender“, sagt Anne Wild.

Und deswegen sei es für das bewährte Bündnis von Lebenshilfe, Verpackungsspezialist Kocherscheid und Café Wild gar keine Frage gewesen, auch im 15. Jahr ihren süßen Adventskalender herauszubringen. „Wir haben sogar den Eindruck, dass diese kleinen Freuden im Advent in Corona-Zeiten noch wichtiger geworden sind“, sagt Susanne Kocherscheid. Also haben die drei Kooperationspartner wieder 24 Türchen mit Wild-Pralinen gefüllt, dem Ganzen ein künstlerisches Gesicht verpasst und damit einen regionalen Begleiter durch den Advent geschaffen.

„Bei uns beginnt das Projekt immer kurz nach Weihnachten“, erzählt Susanne Fuchs vom Heilpädagogischen Bereich der Lebenshilfe. In diesem Jahr fragte Susanne Fuchs bei der Gruppe in Leichlingen nach: Wer könne sich vorstellen, ein eigenes Kunstwerk für den Adventskalender ins Rennen zu schicken? Welche Ideen gebe es bereits? Welche Materialien seien denkbar? Costel Schwung und Denis Eßer zögerten nicht und erklärten sich bereit, sich an die Arbeit zu machen. „Wir nahmen das Thema Upcycling auf, weil auch uns die Nachhaltigkeit und der Umweltschutz beschäftigen“, erklärt Susanne Fuchs.

Costel Schwung und Denis Eßer sammelten auf Waldspaziergängen Naturmaterialien, entschieden sich für Eierkartons zur künstlerischen Gestaltung und schufen so eine Krippe auf Leinwand – dreidimensional. „Für die Menschen in unseren Gruppen ist die Kunst eine Möglichkeit, eine andere Form des Ausdrucks zu finden“, sagt Susanne Fuchs, „so können sie uns erzählen, wie sie die Welt sehen und was ihnen wichtig ist.“ Insofern sei die Kunst ein wichtiger Baustein, um eine Gesamtpersönlichkeit zu entwickeln. „Und es macht Spaß“, sagt Denis Eßer.

Das Ergebnis gelangte schließlich in die engere Wahl beim internen Wettbewerb für das Titelbild. „Wir waren uns erst nicht sicher, ob das dreidimensionale Motiv auch als Foto auf dem Kalender wirken würde“, sagt Susanne Kocherscheid. Aber Fotografin Jutta Mader achtete bei der Digitalisierung auf jede Kleinigkeit – in enger Absprache mit den Künstlern. Denen sei es nämlich sehr wichtig gewesen, dass ihr Bild nicht verfälscht werde, sagt Susanne Fuchs.

Das Kunstwerk schaffte es schließlich auf 800 spezielle Verpackungen für Adventskalender – die in der vergangenen Woche nach Feierabend schließlich bei Café Wild angeliefert wurden. „Für uns ist es eine Herausforderung, die Kalender zu befüllen“, sagt Thomas Wild, „allerdings ist es für uns alle auch Ehrensache.“ Es sei genau abgestimmt, welche Praline hinter welches Türchen gesteckt werde – die Haltbaren kommen weiter nach hinten, die anderen in die ersten Türchen. Bei der Auswahl der Pralinen haben Thomas und Anne Wild auf die Erfahrung des vergangenen Jahres gesetzt. Insgesamt 800 Adventskalender hat ihr Team inzwischen gefüllt, 450 gehen in den freien Verkauf, die anderen werden an Kunden der Firma Kocherscheid und Partner der Lebenshilfe vergeben.

Man habe versucht, die deutlichen Preissteigerungen des vergangenen Jahr etwa für Papier und auch für Lebensmittel nicht in zu hohem Maße an die Kunden weiterzugeben, sagt Thomas Wild. Der Kalender sei nun zwei Euro teurer als im vergangenen Jahr. „Erfahrungsgemäß sind die Kalender schnell ausverkauft“, sagt Susanne Kocherscheid. Die Wermelskirchener haben das Produkt längst für sich entdeckt. Übrigens kann auch das Kunstwerk von Costel Schwung und Denis Eßer erworben werden – es ist ab sofort im Fotostudio Mader zu sehen.

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