Schulleben in Wermelskirchen Treffen 60 Jahre nach dem Abitur

Wermelskirchen · Die Absolventen des Gymnasiums treffen sich regelmäßig in ihrer Heimatstadt. Insgesamt 15 ehemalige Gymnasiasten, die 1962 mit dem Abitur die Schule verließen, kamen zum Klassentreffen.

 Zum Klassentreffen kamen am Samstag 15 ehemalige Schüler und Lehrer Hubert Jachowski (3.v.l.).

Zum Klassentreffen kamen am Samstag 15 ehemalige Schüler und Lehrer Hubert Jachowski (3.v.l.).

Foto: Theresa Demski

Freitags zog der warme Dampf aus den Kellerfenstern. Daran erinnert sich Regina Gülich als sei es gestern gewesen. Die Duschen im Keller des Gymnasiums wurden Ende der 1950er-Jahre für die Öffentlichkeit frei gegeben. „Es hatte ja noch nicht jeder Zuhause eine Dusche“, erzählt Regina Gülich. Also bekamen sowohl die Frauen als auch die Männer Duschzeiten. Währenddessen nutzten die Schüler des Gymnasiums an kalten Wintertagen den warmen Dampf, der aus den Fenstern stieg, um sich aufzuwärmen. „Heute undenkbar“, sagt Regina Gülich am Samstag im Café Wild. Im Kreis ihrer ehemaligen Mitschüler erinnert sie sich an längst vergangene Zeiten.

Insgesamt 15 ehemalige Gymnasiasten, die 1962 mit dem Abitur die Schule verließen, sind zum Klassentreffen gekommen. Als dritter Jahrgang legten sie damals die Prüfungen ab. Zuvor waren sie als Mädchen- und Jungenklassen getrennt unterrichtet worden, erst ab der Obersekunda waren sie gemeinsam zur Schule gegangen. „Nach dem Abitur haben wir uns nie aus den Augen verloren“, sagt Rosi Hohlmann. Viele der ehemaligen Mitschüler seien in Wermelskirchen geblieben, die anderen treffe man seit 40 Jahren regelmäßig zum Klassentreffen. „Wir hatten eine schöne Schulzeit“, sagt Regina Gülich. Das Schulsystem sei damals allerdings noch viel strenger gewesen: „Wir konnten keine Fächer abwählen“, erzählt Peter Jörgens, „im mündlichen Abitur konnte uns jedes Fach erwarten.“

Genauso präsent wie die schulischen Herausforderungen sind den Absolventen am Samstag auch die Scherze, die sie Lehrern und Mitschülern zuweilen spielten. Rosi Hohlmann erinnert sich lachend an den Prüfungstag, als Bernhard Schulte die Beruhigungstabletten einer Mitschülerin aus dem Fenster warf und sie ermutigte: „Du schaffst diese Prüfungen, dafür brauchst du keine Tabletten.“ Das Mädchen bestand.

Mit dabei ist am Samstag auch Hubert Jachowski, ehemaliger Geschichts- und Sportlehrer. „Ich erinnere mich gut an diesen Jahrgang“, sagt er, „es gab viele gute Sportler.“ Dann blickt er lachend zu Rudi Hulverscheid. „Der hat damals schon 100 Meter unter elf Sekunden geschafft“, sagt Peter Jörgens.

Nach dem Besuch im Café ziehen die ehemaligen Mitschüler weiter Richtung Kino. „Das sind Jugenderinnerungen“, sagt Rosi Pohlmann, „es gab doch damals kaum andere Vergnügungen in unserer Stadt.“ Vom Film-Eck spaziert die Gruppe weiter Richtung Loches-Platz. Und spätestens hier wird der Wandel der Stadt in den vergangenen 60 Jahren greifbar. „Wir haben uns ja auch verändert“, sagt Peter Jörgens.

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