“Romance Scamming“-Fälle im Rheinisch-Bergischen Kreis 75-Jährige überweist 21.000 Euro an Betrüger

Wermelskirchen · Eine aufmerksame Bank-Mitarbeiterin in Wermelskirchen hat verhindert, dass die Seniorin einen Kredit über 11.000 Euro aufnahm, um dem Betrüger weiteres Geld zu überweisen. Die 75-jährige Geschädigte gab gegenüber der Polize an, einen Mann auf Facebook kennengelernt und mit diesem dann weiter über WhatsApp gechattet zu haben.

 Auf WhatsApp chatteten die 75-Jährige und der Betrüger.

Auf WhatsApp chatteten die 75-Jährige und der Betrüger.

Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Ein böses Erwachen erlebte eine 75 Jahre alte Frau aus Wermelskirchen, als sie einen Kredit bei ihrer Hausbank aufnehmen wollte: Eine Mitarbeiterin fragte nach dem Verwendungzweck und alarmierte dann die Polizei: Die Seniorin war Opfer eines Betrügers geworden.

Die 75-jährige Geschädigte gab gegenüber der Polizei am Dienstag an, einen Mann namens Frank George auf Facebook kennengelernt und mit diesem dann weiter über WhatsApp gechattet zu haben. Der Betrüger, angeblich ein Geschäftsmann aus Liverpool, behauptete gegenüber der Wermelskirchenerin, seine Frau verloren zu haben und sich aktuell mit dem 14-jährigen Sohn auf Zypern zu befinden. Dorthin sollte eine Lieferung verschifft werden, die der Zoll angeblich aufgrund fehlender Zollgebühren zurückhalten würde. Die Seniorin überwies das Geld auf das angegebene Konto.

Im weiteren Verlauf verlangte der Betrüger weitere hohe Summen als „Lizenzgebühren“ und für die Auslieferung der Ware innerhalb Zyperns. Die Geschädigte überwies insgesamt drei Beträge mit einer Gesamthöhe von 21.000 Euro. Als der Betrüger dann weitere 11.000 Euro verlangte, wandte sich die Seniorin an ihre Hausbank, um einen Kredit aufzunehmen. Ein aufmerksamer Mitarbeiter erkundigte sich nach dem Verwendungszweck und alarmierte anschließend die Polizei.

In einem zweiten „Romance Scamming“-Fall gab eine 46-jährige Overatherin gegenüber der Polizei an, einen Mann namens David Roland Ross aus Dallas (USA) über Instagram kennengelernt zu haben, dem sie im Verlauf zwei Summen in niedriger vierstelliger Höhe überwies. Der Betrüger gab an, auf einer Ölplattform für eine Firma in Qatar zu arbeiten und aufgrund einer schweren Krankheit dringend Geld für einen Helikopterflug an Land zu benötigen. Er gab an, der Overatherin im Nachhinein als Dankeschön für ihr Vertrauen 100.000 Dollar zu überweisen.

Die Polizei Rhein-Berg warnt noch einmal eindringlich vor der Betrugsmasche „Romance Scamming“, bei der Betrüger versuchen, zunächst das Vertrauen und anschließend das Geld ihrer Opfer zu erlangen. Hier Verhaltensregeln der Polizei:

▶ Grundsätzlich sollten Sie nie Überweisungen an Unbekannte tätigen.

▶ Seien Sie grundsätzlich vorsichtig bei Bekanntschaften im Internet. Oft nehmen die Betrüger sogenannte „Scammer“ über falsche Profile mit äußerst attraktiven Bildern in Social-Media-Plattformen Kontakt auf und überhäufen ihre Opfer zunächst mit Komplimenten und Liebesbekundungen. Im weiteren Verlauf geben die Betrüger dann vor, sich in einer Notlage zu befinden, z.B. Auslandsreisen, Tod naher Angehöriger, schwere Krankheiten, Diebstahl von Geldmitteln oder Reisegepäck usw., um letztlich ihre Opfer um Überweisungen zu bitten.

▶ Wenn Sie Opfer von „Romance Scamming“ geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Bei weiteren Fragen zu Betrugsmaschen, oder wenn eine Beratung benötigt wird, steht das Fachkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz der Polizei Rhein-Berg unter der Rufnummer 02202 205-444 zur Verfügung.

(tei.-)
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