Freibad Dabringhausen schließt Saison mit Plus in der Kasse ab Traumsommer beschert Besucherrekord
Wermelskirchen · Die kurze Saison im Freibad Dabringhausen war ein voller Erfolg. Nach verregneten Vorjahren genossen rund 30.000 Gäste die Anlage. In der Kasse ist ein Plus, freuen sich die Betreiber.
Leere Becken, kühle 12 Grad, leichter Regen – der erste Tag nach Schließung des Bäderbetriebs im Freibads Dabringhausen wirkt herbstlich. Kaum vorstellbar, dass sich vor drei Wochen, am 7. August, 1645 Menschen im Wasser tummelten oder auf den Grünanlagen die Sonne genossen. „Das war unser Spitzentag in einer Spitzensaion“, sagen Schwimmmeisterin Ihna Lammers und Dominik Roenneke, Vorsitzender des Betreibervereins Schwimmverein Freibad Dabringhausen (SVFD), unisono und strahlen. Denn das hochsommerliche Wetter während der Sommerferien bescherte der idyllisch gelegenen Anlage nach trüben Vorjahren einen Rekordbesuch: 30.000 Gäste aus Nah und Fern tummelten sich in dem 25 Grad warmen Wasser, zogen ihre Bahnen, ließen Kinder im Planschbecken spielen, sonnten sich und plauderten. Trotz der Besuchermassen ging es im Bad ruhig und familiär zu, bilanzieren beide. „Es gab keine kritischen Situationen.“
„Das Besondere dieses Freibads ist, dass es auch wirklich sehr friedlich zugeht, wenn viele Besucher hier sind. Kinder können auch mal alleine in dieses Freibad gehen“, sagt Ihna Lammers. Sie hielt als Bäderfachangestellte während der Öffnungszeit die Fäden in der Hand. „Ich bin Mutti für alles“, sagt die 34-jährige Oldenburgerin mit Augenzwinkern. Becken und Kasse im Blick behalten, Dienstpläne erstellen, Rettungsschwimmer einteilen – bis zu vier waren es an Spitzentagen –, Ansprechpartnerin für Gäste sein, Schwimmabzeichen abnehmen, auch mal ein Pflaster kleben, putzen oder Toilettenpapier nachfüllen – die Arbeitspalette ist vielfältig, sie sei eine Allrounderin. Gerade das mache ihr Spaß. Sie schätze die Atmosphäre im Bad. Dass alle Generationen hier schwimmen gehen, sei ihr positiv aufgefallen. „Viele Ältere erzählen, dass sie schon als Kind das Freibad besuchten. Jetzt kommen mit ihren Enkeln wieder.“
Über die Firma Bodenlos engagieren der Schwimmverein Freibad Dabringhausen und die Unterstützer vom Förderverein (FFD), jeweils eine Fachkraft auf Zeit, das heißt nur für die Badsaison. Roenneke: „Einen Profi muss man an Bord haben.“ Für Ihna Lammers war es die zweite Saison in Dabringhausen. Deutschlandweit sei sie im Einsatz. Überwiegend arbeite sie in Hallenbädern, den Rest in Freibädern. Weil sie bereits im vergangenen Jahr im Linnefe-Freibad im Einsatz war, kannte sie die Abläufe. Die Fachfrau brachte aber auch Neuerungen mit, merkt Roenneke schmunzelnd an und deutet auf die Büroecke: Jeder habe jetzt sein eigenes Posteingangskörbchen. Nächstes Jahr wolle sie wiederkommen, kündigt die 34-Jährige an. Dann werde ein neues Angebot eingeführt: Aquajogging. Diese Saison gab Katja Salz-Bannier wieder Schwimmkurse; auf gute Resonanz stieß die Wasserolympiade, bilanziert Roenneke.
Einen Kassensturz haben die Verantwortlichen noch nicht gemacht. Fest stehe aber, dass das ehrenamtlich betriebene Freibad diese Saison mit einem Plus abschließt. „Das Geld werden wir in die Anlage und die weitere Behebung des Sanierungsstaus stecken“, sagt Roenneke. Das Freibad sei technisch auf dem Stand von 1972. Immerhin habe das mit Holzhackschnitzel betriebene, 2017 eingebaute Bio-Masse-Heizwerk zu einer Kostenersparnis von 15.000 Euro und einer zwei Grad höheren Wassertemperatur in den Becken geführt. Roenneke: „Das spüren die Gäste.“
Die Liste anstehender Renovierungen, notwendiger oder gewünschter Investitionen sei lang. Was genau und wo investiert wird, entscheide man beim technischen Meeting mit den anderen Verantwortlichen, unter anderem mit dem Technischen Leiter Ralf Magney, der sich ehrenamtlich mit viel Know-How einbringe. „Weitere Räume in den Gebäuden sollen mit Heizkörpern ausgestattet werden, außerdem machen uns die hohen Stromkosten zu schaffen“, sagt Dominik Roenneke.