Auffallend viele jüngere Besucher „Meddemang-Meute“ feiert am Limit

Tente · Die Löschgruppe Unterstraße der Freiwilligen Feuerwehr ist als Veranstalter froh, dass der Generationswechsel geschafft ist.

 Närrinnen und Narren hatten ihren Spaß beim Tenter Meddemang mit tollem Bühenprogramm.

Närrinnen und Narren hatten ihren Spaß beim Tenter Meddemang mit tollem Bühenprogramm.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Für Andrea Rauchel ist es „das Schönste auf der Welt, wenn man vor dem Tenter Meddemang die Stunden zählt“. „Meddemang“ (Bergisch Platt für „mittendrin“) lebt von solchen Unikaten wie die Sitzungspräsidentin, die am Ende des fünfstündigen Programms des Karnevalsabends in der Tenter Grundschul-Sporthalle humorvoll feststellte: „Mir qualmt der Kopf, die Füß‘ donn stinke, ich will jetzt och ens en Bierche trinke.“ 300 Besucher rückten beim restlos ausverkauften „Meddemang“ an Bierzelttische und auf -bänken zusammen, schnell diente das Mobiliar nicht mehr als Sitzgelegenheit, sondern wurde als Podest für einen besseren Blick auf die Bühne und als Empore zum Tanzen genutzt. Diese „Zweckentfremdung“ gehört zum „Abriss“ in Tente wie selbstverständlich dazu, da beschwert sich kein Tischnachbar über den anderen.

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen stand Detlef Schwarz im hinteren Teil der Halle an die Wand gelehnt und ließ seinen Blick über die ausgelassen feiernde „Meddemang-Meute“ schweifen: „Wir haben den Generationswechsel geschafft.“ Damit meint der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr-Löschgruppe Unterstraße, die das Spektakel veranstaltet, nicht nur, dass inzwischen „95 Prozent der Organisationsarbeit“ von Nachwuchskräften gemeistert wird. Auch das Publikum besteht nicht aus gediegenen Karnevals-„Altherren“, sondern hauptsächlich aus 25- bis 45-Jährigen.

Die närrischen Besucher, die sich alle an die für „Meddemang“ typische Kostümpflicht gehalten hatten, erlebten unter dem Motto „Am Limit“ ein von Showtanz geprägtes Programm. Das Grunewalder Tanzcorps und die Tanzgarde Rut-Wiess gaben eine tänzerische Höchstleistung ab, das Dawerkuser Dreigestirn mit „Jecken Wievern“ und Altstadtgarde die närrische Visitenkarte für die Wermelskirchener Regenten in der fünften Jahreszeit.

Die Kölner „Oxxengarde“, in den vergangenen regelmäßig dabei, und die Voiswinkeler Zunftfüchse bescheinigten mit ihren Auftritten, dass „Meddemang“ enge Bande über Wermelskirchens Stadtgrenzen hinaus  geknüpft hat. Weil es für die Karnevalsgemeinschaft „Noch Löher bei Kölle“ ein Heimspiel ist, sind die Auftritte deren drei Gruppen in Tente stets die alles überstrahlenden Eckpfeiler im Programm. „Die lecker Mädchen vom Löh“ und die „Löher Schwestern“ sowie das Männerballett „Löher Flurschäden“. Letztere enterten als „Ritter der Tafelrunde“ die Bühne, in ihrer Mitte Christian Joksch als „König Arthus“ und Jan Lilischkies als „Rote Königin“. Dazu erklang Otto‘s „Erst auf dem Heimweg wird’s hell“ zur Rockklassikermelodie von AC/DC‘s „Highway to hell“.

Björn Kramer, im zivilen Leben als Schreiner tätig, gehört zu den „Flurschäden“, tanzt nicht nur, sondern packt bei Auf- und Abbau mit den Löhern sowohl in Tente als auch in Dabringhausen am nächsten Wochenende stets mit an: „Wir haben einfach Spaß dabei, deshalb fällt uns die Mühe ganz leicht.“ Besucher Lukas Albers, im Dabringhausener Karneval mit seinem Vater Reinhard als Cocktail-Mixer im Einsatz, hatte in „Meddemang“ frei: „Hier kann man toll feiern. Im Vergleich zu Dabringhausens Mehrzweckhalle ist es klein, aber es herrscht eine Mega-Stimmung.“

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