Wermelskirchen Werben mit dem Wasser

Wermelskirchen · 115 Vorschläge für einen Zusatz zum amtlichen Ortsschild hatten sich BM-Leser einfallen lassen. Ein Gremium mit Marketing- und Kulturexperten hat mit dem Bürgermeister über die "Marke Wermelskirchen" beraten.

Was charakterisiert Wermelskirchen, worin liegen seine Besonderheiten, wie soll sich die Stadt darstellen? Mit diesen Fragen befasste sich jetzt erstmalig eine Expertenrunde, zu der Bürgermeister Eric Weik eingeladen hatte. Anlass für das Treffen war die Initiative der Bergischen Morgenpost, einen Zusatz für das amtliche Ortsschild zu suchen. Sage und schreibe 115 Vorschläge haben sich unsere Leser einfallen lassen, so dass die Expertenrunde jetzt die Qual der Wahl hat.

Mit Marketing-Stratege Maus

Zu dieser Runde gehören Obi-Gründer Manfred Maus als versierter Marketing-Stratege und Tim Tiede, Dozent für Werbepsychologie und Mitinhaber einer Agentur für Kommunikation. Mit im Boot ist auch Alt-Bürgermeister Heinz Voetmann als intimer Kenner der Stadt. Den Bereich Kultur/Musik repräsentiert Musikschulvorsitzende Anke Schopphoff. Die Unternehmerschaft ist durch Gabi Hackländer von der Firma Haro vertreten. Der Stadtmarketing-Verein WiW schickte Geschäftstellenmitarbeiterin Bianca Schminke. Von Verwaltungsseite ist außerdem der Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, Florian Lesske, an dem Prozess beteiligt.

Es ging in dieser Runde nicht nur um die Namenvorschläge, die die BM-Leser gemacht hatten, sondern darüber hinaus um generelle Fragen des Stadtmarketings, wie Bürgermeister Eric Weik berichtet. Die Experten seien sich einig: "Wir wollen etwas machen, und das soll nach außen gerichtet sein", gibt Weik das Fazit der ersten Gesprächsrunde wieder. Sehr schnell habe sich dabei Einigkeit herauskristallisiert, dass das Thema Wasser in Zukunft eine große Rolle spielen werde. "Es ist zwar noch nicht im Bewusstsein so vieler Leute, aber das wird sich in Zukunft ändern", gibt Weik seine und die Meinung des Gremiums wieder. Man sei sich aber bewusst, dass man vorsichtig sein müsse mit einem Begriff wie etwa "Wasserstadt": "So etwas kann auch negativ besetzt sein bei dem vielen Regen im Bergischen", weiß der Bürgermeister. Einig seien sich die Marketing- und Kulturexperten aber darüber, dass ein bestimmtes Attribut für Wermelskirchen nicht nur auf den amtlichen Ortsschildern, sondern auch auf Briefköpfen, Broschüren, eben so vielfältig wie möglich genutzt werden solle. "Es soll identitätsfördernd und möglichst oft wieder zu finden sein", sagt Weik.

Forst wird amtliche Rosenstadt

Wichtig sei den Experten aber auch, dass es eine möglichst große Bürgerbeteiligung bei dem Prozess gibt, Wermelskirchen als Marke oder Markenzeichen zu definieren. Die vielen Anregungen, die die BM-Leser bereits gemacht hatten und dazu auch eine interne Befragung bei WiW zeigten aber jetzt bereits, wie vielfältig und unterschiedlich die Ansätze seien. Glücklicherweise gebe es aber nur die gesetzliche Möglichkeit, Zusätze zum Ortsschild zu formulieren, nicht aber einen zeitlichen Rahmen: "Wir können uns Zeit lassen", betont Weik.

Übrigens hat auch in der Partnerstadt Forst die Suche nach einem Zusatz fürs Ortsschild begonnen. Inoffiziell wird Forst schon lange als "Rosenstadt" geführt. Die "Lausitzer Rundschau" berichtet, dass der Forster Bürgermeister Jürgen Goldschmidt die Rosentradition "seiner" Stadt zur Geltung bringen möchte und vom Innenminister des Landes dafür Unterstützung und schnelle Umsetzung zugesagt bekommen hat. Denn auch der Innenminister stammt aus der nunmehr bald amtlichen Rosenstadt.

(RP)
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