Wermelskirchen Wer zahlt für Hochwasserschutz ?

Wermelskirchen · Ein Konzept zum Hochwasserschutz in Unterburg hat die Arbeitsgruppe, in der Vertreter des Wupperverbandes, der Bezirksregierung und der Kommunen sitzen, in der vergangenen Woche beschlossen. Wer die Maßnahmen jedoch bezahlen soll, steht noch nicht fest.

Eschbach flutet Straße
14 Bilder

Eschbach flutet Straße

14 Bilder

Burg Auf dem Papier steht es, ein Hochwasserschutzkonzept für den Eschbach. Bei der Sitzung der Arbeitsgruppe vergangene Woche fiel der Beschluss, dass noch in diesem Jahr Maßnahmen ergriffen werden sollen, um den Bach auch bei Dauerregen in seinem Bett zu halten: So sollen die Ufermauern saniert und die Sohle des Eschbachs weiter vertieft werden.

Doch zu früh sollten sich die Unterburger, die zuletzt Mitte Januar mit den Füßen im Wasser standen, nicht freuen: Denn der wichtigste Punkt ist noch nicht geklärt, wie eine Sprecherin der Bezirksregierung auf Anfrage mitteilte: Wer das Ganze bezahlt. Wie viel es kosten soll, ist ebenfalls ein Geheimnis. Immerhin so viel ist aus Düsseldorf zu hören: "Erheblich weniger als die sieben Millionen Euro, die der Bau des Entlastungsstollens gekostet hätte." So setzt man in der Arbeitsgruppe, in der Vertreter des Wupperverbandes, der Bezirksregierung sowie der Städte Solingen, Remscheid und Wermelskirchen sitzen, auf Fördermittel aus dem Umweltministerium, etwa bei der Maßnahme Eschbach und Lohbach zu renaturieren und so für natürliche Rückhalteflächen zu sorgen. Der Lohbach, ein Seitenbach des Eschbachs, der auch in die Wupper mündet, ist zum großen Teil begradigt und kanalisiert.

Bis Ende März soll die Finanzierungsfrage geklärt sein, so die Sprecherin weiter. Bei der Stadt Solingen will man dazu keine Stellung nehmen und verweist nur darauf, dass alleine die Bezirksregierung Auskunft geben darf. Das ist eine Konsequenz aus den Kommunikationspannen der letzten Zeit. Wussten die Akteure doch bereits im Sommer, dass der von der Bezirksregierung gewollte Entlastungstollen für den Eschbach nicht finanzierbar ist.

Paul Westeppe, Bezirksvorsteher in Burg, kommen die Pläne zur Sanierung der Ufermauern und zur Vertiefung des Eschbachs bekannt vor. "So schlau war man ungefähr 2002 auch schon mal", erklärt der Bezirksvorsteher, der die Maßnahmen dennoch für sinnvoll und notwendig hält — insbesondere, wenn man sich bei der Entwicklung auf die Unterlagen stütze, die in der Vergangenheit erarbeitet wurden. "Selbstverständlich ist es begrüßenswert, wenn das Konzept steht", so Westeppe, es müsse jedoch noch in entscheidenden Punkten bearbeitet werden. "Insbesondere muss die Zuschussfrage geklärt werden."

Schließlich ergebe sich daraus die Summe, die die Kommunen über Umlagen zahlen müssten. "Und das ist für die betroffenen Kommunen eine wesentliche Frage." Spätestens im Juni, bei einem "großen runden Tisch von Wupperverband und Kommunen", hofft er auch diesbezüglich auf weitere Informationen: "Dann soll die ganze Konzeption noch einmal besprochen werden."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort