Wermelskirchen Weik gelobt Besserung

Wermelskirchen · Eine Umfrage bei den Unternehmern hat nur eine äußerst mäßige Zufriedenheit über die Entscheidungsträger in der Stadtverwaltung und im Rat erbracht. „Wir nehmen uns das zu Herzen“, versprach der Bürgermeister gestern.

Kein gutes Zeugnis haben die heimischen Unternehmer den Entscheidungsträgern bei der Stadtverwaltung und im Stadtrat ausgestellt: 70 Prozent sind mit ihnen unzufrieden. Das ergab die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) unterstützte Umfrage eines Sozialwissenschafts-Projektes des Gymnasiums. „Wir nehmen uns das zu Herzen“, versprach Bürgermeister Eric Weik gestern nach der Präsentation im Gymnasium. Ihm sei klar, dass noch viel Arbeit getan werden müsse bis zu seinem selbst erklärten Ziel, der beliebteste Dienstleister in der Stadt zu werden. Die Arbeit der Schüler sei für die Stadtverwaltung viel Wert, sogar Geldwert. Um all’ die Informationen über ein Fremdinstitut zusammen zu tragen, hätte die Stadt sehr viel bezahlen müssen.

Die Zufriedenheit messen

Den Wert der Arbeit erkennen auch die Unternehmer an, wie Harald Lux als deren Sprecher signalisierte. Zur Belohnung für ihre Mühen lud er die Schüler deshalb zu einem Grillfest ein. Manfred Maus sieht in diesem Umfrageergebnis nur den Anfang eines enorm wichtigen Prozesses. Es müsse Anstoß dazu sein, dass sich alle als Dienstleister profilierten – auch die Schulen. Und dafür gebe es nur einen Erfolgsgrundsatz: „Zufriedene Kunden gibt es nur durch zufriedene Mitarbeiter“, betonte Maus. Solche Zufriedenheit müsse aber in einem permanenten Prozess gemessen werden, weil sie nur so weiterzuentwickeln sei, ermunterte er auch die Stadtverwaltung.

Die Untersuchung hatte aber auch erbracht, dass das Gros der Unternehmer mit den städtischen Einrichtungen durchaus zufrieden ist. Die Bereiche Verkehr und Bildung etwa wurden positiv beurteilt. Beklagt hatten etliche Unternehmern allerdings auch, dass zu viel Bürokratie den Umgang mit der Stadtverwaltung erschwere.

Der Bürgermeister verwies da auf das Spannungsfeld, in dem sich die Verwaltung bewegt: Einerseits Dienstleister sein zu wollen, andererseits aber auch Hoheitsaufgaben wahrnehmen, auch kontrollieren und sanktionieren zu müssen. Die detailliert ausgearbeiteten Ergebnisse der Studie erhalten die Betroffenen bald auch noch schriftlich. Voller Interesse verfolgten gestern aber bereits etliche Unternehmer sowie Vertreter der Sparkasse, des Einzelhandels und der Gastronomie die Power Point-Präsentation im Gymnasium.

Etwas fürs Leben

Für die Schüler selbst bot dieses ungewöhnliche Projekt als positiven Nebeneffekt einen besonders praxisnahen Unterricht. Denn so hatten sie auch gleich Kontakte zu Firmen knüpfen können, auf die sie möglicherweise eines Tages bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz gerne zurück kommen werden. Die erste Hemmschwelle dazu haben sie bereits überwunden.

(RP)
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