Wermelskirchen Warum Schwimmen lernen so wichtig ist

Wermelskirchen · Immer mehr Kinder können nicht schwimmen. Das kann gefährliche Folgen haben. Ein Problem: Viele Anfänger-Schwimmkurse sind ausgebucht. Die DLRG appelliert an Eltern, aber auch Wartzeiten in Kauf zu nehmen.

Im Hückeswagener Bad finden zurzeit Ferienschwimmkurse statt. In Wermelskirchen geht es nach den Ferien wieder los.

Im Hückeswagener Bad finden zurzeit Ferienschwimmkurse statt. In Wermelskirchen geht es nach den Ferien wieder los.

Foto: Hertgen

Sommerzeit ist Badezeit. Viele Familien verbringen den Urlaub am Meer, See oder Pool. Und jedes Jahr warnt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) vor schweren Badeunfällen. Erst im Juli hat es bundesweit erschreckend viele tödliche Badeunfälle gegeben. Am schlimmsten betroffen waren die Ostseeküsten wegen der extremen Wind- und Strömungsverhältnissen, gegen die selbst Schwimmer machtlos sind.

Um Unfällen im Wasser vorzubeugen, sollten Kinder schon frühzeitig das Schwimmen erlernen. "Vier Jahre ist ein gutes Alter, um sich darum zu kümmern", rät Thorsten Behnke, Pressesprecher der Wermelskirchener DLRG. Nach wie vor gebe es jedoch Wartezeiten von bis zu einem halben Jahr für die Anfängerkurse, wie Behnke berichtet. Denn die Zahl der Neuanmeldungen sind relativ konstant und sprengen die Kapazitäten der Ortsgruppe.

Dass es auch heutzutage noch viele Nichtschwimmer unter Schülern gibt, ist in Wermelskirchen seiner Einschätzung nach kein finanzielles, sondern ein zeitliches Problem. "Durch die Ganztagsschulen geht unsere Mitgliederzahl stetig zurück", nennt er einen der möglichen Gründe. Die geringen Kursgebühren machen es auch sozial schwachen Familien möglich, sich die Schwimmausbildung zu leisten.

"Das Quellenbad ist unerreichbar günstig", betont Stadtmitarbeiter Andreas Voß aus dem Bereich Bildung, Jugend und Soziales. Als die Besucherzahlen nach der Preiserhöhung im Jahr 2005 zurückgegangen waren, wurde die Erhöhung zurückgenommen. Derzeit zahlt ein Erwachsener drei Euro Eintritt für eine Tageskarte. Die Besucherzahlen lägen konstant bei rund 60000 Badegästen im Jahr, zuzüglich der Saunagäste. "Ein Spaßbad werden wir nie haben", sagt Voß. Dafür gebe es einige Nischenprodukte wie die Kinderrutsche. Zum Schwimmenlernen sei das Quellenbad bestens geeignet.

Teilnehmer der Schwimmkurse zahlen den Mitgliedsbeitrag der DLRG von 45 Euro im Jahr. Der Eintritt ins Bad während des Vereinsschwimmens ist für die Mitglieder frei. Für das Erlernen der Schwimmtechnik gibt es daher auch keine zeitliche Begrenzung. Jeder Nichtschwimmer bekommt die Zeit, die er braucht. "Bis zum Seepferdchen- Schwimmabzeichen bleiben die Kinder im Nichtschwimmerbecken und wechseln dann ins Schwimmerbecken", sagt Thorsten Behnke. Wer sich sicher im Wasser bewegen möchte und Routine erlangen will, kann die darauf aufbauenden Schwimmabzeichen bis hin zum Rettungsschwimmer ablegen. Neue Kurse für Mutter-Kind- Schwimmen sind ebenfalls geplant.

Nichtschwimmer finden sich in allen Altersklassen. "Bei uns gibt es auch Erwachsenenschwimmkurse für Über-60-Jährige", sagt das DLRG-Mitglied.

(RP)
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