Wermelskirchen Wanderbus ein Vorzeigeprojekt

Wermelskirchen · Der "Bergische Wanderbus" rollt ab Karfreitag wieder an Wochenenden und Feiertagen zwischen Wermelskirchen und Odenthal und soll das Naherholungsbiet für Wanderer noch attraktiver machen.

Wenn Sascha Meurer, Juniorchef des gleichnamigen Busunternehmens, mit dem gelben Bus unterwegs ist, erregt er häufig Aufmerksamkeit. Nicht unbedingt wegen der Farbe. Ob am Vesuv, Niederrhein oder auf Tour im Bergischen — der Slogan "Bergischer Wanderbus" an den Fenstern sorgt für Gesprächsstoff.

Viele kennen ihn nicht, wollen mehr wissen, weil sie entweder aus der Umgebung stammen oder das Bergische kennenlernen möchten. "Die Fahrpläne finden reißenden Absatz. Vor allem auch in der Eisdiele gegenüber dem Wermelskirchener Rathaus", berichtete er gestern im Pressegespräch. Dort wurde die gute Nachricht verkündet: Der Bergische Wanderbus wird 2011 rollen. Start ist am 22. April.

Groß war die Furcht im April 2010, dass der Wanderbus als "Geisterbus" zwischen Wermelskirchen und Odenthal pendelt. Anfangs zählte man 100 Fahrgäste im Monat, im Oktober waren es dann rund 500. "Wir konnten ab und an sogar Maria in der Aue nicht anfahren, weil der Bus voll war", so Meurer. Da der Fahrer immer im Kontakt mit der Hausleitung stehe, würden die Wanderer informiert.

Für Udo Wasserfuhr (Kreis) sind die Zahlen ein Zeichen, dass der Bus angenommen wurde — ein Dauerbetrieb sei nicht ausgeschlossen. Und Bürgermeister Eric Weik (Wermelskirchen) meinte, der Versuch habe sich gelohnt — "es ist ein Riesenerfolg". Menschen aus anderen Landkreisen erwandern die Region zwischen Wermelskirchen und Odenthal in Verbindung mit dem Bus. "Diese Art des Tourismus ist ein wichtiger Mosaikstein für unsere großen touristischen Pläne." Bürgermeister Wolfgang Roeske (Odenthal) meinte kurz, der Erfolg sei "wahnsinning": Das Auto stehen lassen und wandern, das werde angenommen.

Der Wanderbus ist wieder als Buslinie 267 in VRS-Netz integriert und wird von der RVK betrieben. Neu ist der Takt des Busses: Statt alle 90 Minuten fährt er jetzt alle zwei Stunden. Dann soll es nicht mehr zu Verspätungen kommen. Und: Der Anschluss zur Linie 263 (Dabringhausen) verbessert sich: Der fährt die Wanderer direkt zur Dhünn-Talsperre.

Neun Haltestellen

Der Busbahnhof Wermelskirchen war 2010 kein Nachfrage-Schwerpunkt und wurde gestrichen. Das Rathaus bleibt zentraler Haltepunkt in Wermelskirchen. Neun Haltestellen fährt der Wanderbus an: Wanderparkplatz Eifgen (Endhaltestelle), Rathaus, Neuemühle, Dabringhausen-Mitte, Maria in der Aue, Limmringhausen/Markusmühle, Wanderparkplatz Schöllerhof, Altenberg, Odenthal-Kirche (Endhaltestelle).

Die Naturarena Bergisches Land sieht in diesem Wanderbus gar ein "zukunftsweisendes Projekt": "Wir wollen die Region immerhin zur Top-Wanderer-Destination entwickelt", so Marketingleiterin Sabine Hütten. Mit dem Wanderbus brauche man keinen Rundwanderweg mehr. "Wir werden die Idee in andere Regionen weitertragen."

(RP)
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