Wermelskirchen Waldschule wird als Passivhaus errichtet

Wermelskirchen · Privatführung für die SPD in der entstehenden Waldschule: Klaus Klophaus, ehemaliges Ratsmitglied der SPD, war mit Gordon Kruse ins Gespräch gekommen. Der ist während der Woche Mieter in seiner Ferienwohnung und als Polier verantwortlich auf der Baustelle der Waldschule am Vogelsang. "Können wir nicht mal schauen, was ihr da so baut?", fragte Klophaus. Und das klappte.

Bei 39 Grad Celsius im Auto bekommt man schon die gute Isolierung des neuen Gebäudes zu spüren. Die meisten Fenster und Türen sind noch nicht eingebaut, und auch die Außenfassade fehlt noch. Trotzdem ist es in der Baustelle schon angenehm. "Die Fenster erhalten eine Drei-Fach-Verglasung", erklärt Kruse, und da die Laibung noch nicht verkleidet ist, lässt sich der Aufbau der Außenwände gut erkennen. Innen werden die Wände mit verputzten Gipskartonplatten verkleidet. Es folgt eine Schicht Holzfaserplatten, Dampfsperren, Holzständerwerk mit Isolierung. Dann folgt die Unterkonstruktion für die Außenfassade, die ebenfalls über eine Dämmschicht verfügt. Die Fassade wird mit Schichtstoff-Pressplatten und schichtverleimten Lärchenholz verkleidet. Es entsteht eine Wandstärke von gut 40 Zentimetern.

"Das gesamte Gebäude ist als Passivhaus konzipiert", erklärt der Polier. Die Wärme, die durch Menschen und technische Geräte entsteht, wird genutzt und mit einer Klimaanlage geregelt. Bei sehr niedrigen Temperaturen liefert die Fußbodenheizung die nötige Wärme. Bei allen Baustoffen wird viel Wert auf die ökologische Auswahl gelegt. "Selbst der Bauschaum, der eigentlich auf allen Baustellen zum Einsatz kommt, wird hier nicht verwendet", sagt Kruse. "Das wird eine richtig schöne Schule." Da sind sich die SPD-Mitglieder beim Rundgang sicher. Klassenräume, Lehrerzimmer, Duschräume und Toiletten, Küche mit Mensa und die Turnhalle, alles ist schon gut zu erkennen. Und ganz egal, aus welchem Fenster man schaut: Es ist grün, so wie es bei einer Waldschule sein muss.

Der Innenhof ist noch eine heftige Baustelle, doch mit der Eiche in der Mitte lässt sich erahnen, dass auch dieser Platz ein richtig schöner Pausenhof wird.

Spontan entsteht die Idee, ob denn nicht die Pflastersteine aus der Kölner Straße und die restlichen Steine vom Stadtumbau hier Verwendung finden könnten. "Da muss ich mal nachfragen", hieß es in der Runde.

Ein bisschen wehmütig erinnert sich Klaus Klophaus an seine Schulzeit. "Wenn ich an meine Grundschule denke und das heute hier sehe, möchte ich noch einmal zur Schule gehen."

(wsb)
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