Wermelskirchen Vorsicht im Wald - Brandgefahr steigt dramatisch

Wermelskirchen · Hohe Temperaturen und Wind lassen Böden, Grasbewuchs und Äste austrocknen. Förster sind in Rufbereitschaft.

Die große Hitze birgt Gefahren: Bei dieser lang anhaltenden, trocken-heißen Witterung mit Tageshöchsttemperaturen von bis zu 30 Grad und starkem Ostwind sind die Wälder des Bergischen Landes ausgetrocknet, wie selten zuvor, warnt der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen Regionalforstamt Bergisches Land. Denn auch der Mai und Juni waren schon niederschlagsarm. Jeder Waldbesucher sollte daher vorsichtig sein und dazu beitragen, dass kein Feuer ausbricht, appelliert das Regionalforstamt.

Die Situation im Wald ist folgende: Der sommerliche Grasbewuchs in lichten Beständen ist vielerorts schon versengt. Hinzu kommt reichlich brennfähiges Material, wie abgebrochene Äste und abgebrochene Kronen vom Januarsturm Friedrike in den örtlichen Waldbeständen. Ein möglicher Waldbrand würde zusätzlich vom zeitweise starken Wind angefacht werden und könnte sich zu regelrechten, schwer in den Griff zu kriegenden Kronenfeuern entwickeln. Deshalb ist in weiten Teilen des Bergischen Landes die höchste Waldbrandwarnstufe 4 ausgerufen worden.

Das Regionalforstamt bittet daher die Waldbesucher um besondere Achtsamkeit. Hier sind die wichtigsten Tipps und Regeln: ' Das Rauchen im Wald ist ungesund und dazu laut Forstgesetz ohnehin generell bis zum 30. September verboten. Eine weggeworfene Zigarettenkippe kann schnell ein Feuer entfachen. "Ich werde die Raucher ansprechen und deutlich auf die Gefahren hinweisen", berichtet Revierförster Stefan Springer. Es drohe ein Ordnungswidrigkeitsverfahren, das vor allem bei Wiederholungstätern mit einem Bußgeld endet. ' Auch wenn das Wetter dazu verlockt, die Abrundung eines Badetages mit einem gemütlichen Grillen oder einem Lagerfeuer unter dem Waldrand einer der bergischen Talsperren ist nicht erlaubt. Die Nähe von Wasser löscht kein Feuer. Im Rahmen der Ordnungspartnerschaften an den Talsperren wird dies auch überwacht und konsequent geahndet, so das Regionalforstamt. Stefan Springer kennt die beliebten Ecken, wo Grillfreunde verbotenerweise ein Feuerchen machen - Kohlereste sind ein eindeutiges Indiz. "Wir sind mehr unterwegs und kontrollieren verstärkt." ' Wer sein Auto unversehrt zur Heimfahrt vorfinden möchte, sollte es vermeiden auf dem mit Gras bewachsenen Randstreifen der Waldwege zu parken. Der heiße Katalysator könnte das trockene Gras entzünden. Daher sollte man nur ausgewiesene Wanderparkplätze benutzen. ' Anträge über das Verbrennen von Schlagabraum im Wald haben zur Zeit keine Aussicht auf Genehmigung. Das Forstamt hat für die gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren die Rufbereitschaft für Förster angeordnet. Sie fahren zusätzliche Kontrollstreifen. "Sollte ein Waldbrand ausbrechen, sind die Förster für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW wichtige Ratgeber und Lotsen im Gelände, weil sie beispielsweise die Schneisen und Zufahrtswege kennen", sagt Forstamtleiter Kay Boenig auf Nachfrage dieser Redaktion. ' Damit die Feuerwehr in den Wald gelangen kann, dürfen die Waldeingänge und Waldwege auf keinen Fall zugeparkt werden. Die Feuerlöschteiche im Wald leisten einen wichtigen Beitrag zur Waldbrandvorsorge und -bekämpfung.

Er könne sich nicht daran erinnern, dass der Wald im Bergischen Land so trocken war wie derzeit. Aber aktuellen Klimamodellen zufolge müsse im Frühjahr und Sommer zunehmend mit längeren Trockenphasen gerechnet werden. Die heimischen Bäume verkraften die Trockenheit unterschiedlich gut: Die Eiche steckt sie leicht weg, die Fichte leidet jedoch.

(pd)
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