Benefizkonzert in Wermelskirchen Ein volles Haus beim Konzert mit Simply Cello

Tente · Johannes Friedrich begeistert sein Publikum mit modernen Melodien im Gemeindehaus Tente.

 Johannes Friedrich   Foto: Theresa Demski

Johannes Friedrich Foto: Theresa Demski

Foto: Theresa Demski

„Ich spiele auch vor zehn Zuhörern“, hatte Johannes Friedrich vor seinem Konzert im Gemeindehaus Tente erzählt und sein Konzert kaum erwarten können. Dann wurde es allerdings so voll, dass selbst die Stehplätze knapp wurden. „Ich bin überwältigt“, stellte der Cellist schließlich fest, als er am Samstagabend beschwingt auf die Bühne kletterte. Zugunsten des Fördervereins für krebskranke Kinder in Köln hatte Friedrich ein musikalisches Programm ausgefeilt, geübt, die aufwändige Technik von Dhünn nach Tente verfrachtet und seine drei Instrumente gestimmt.

Das Ergebnis konnte sich sehen und hören lassen: ein Mann, ein Instrument und ein jubelndes Publikum. Johannes Friedrich spielte, was er liebt. Rock und Pop, Filmmelodien und Hochzeitsklassiker, aber eben auch jene Stücke, die den Einsatz des Cellos erstmal nicht vermuten lassen. Und mit ihnen überraschte und begeisterte er sein Publikum am meisten. Denn wenn die Melodien schneller wurde, wenn der Bogen in Windeseile über die Saiten strich, die Lichtshow im Rhythmus des Stücks den Saal erhellte, Bass und Schlagzeug vom Band dazu wummerten, dann geriet das Publikum in Verzückung. Egal ob „Africa“ von Toto oder „The Show Must Go On“ von Queen, ob „Rather Be“ von Clean Bandit oder „They Don’t Care About Us“ von Michael Jackson: Johannes Friedrich zauberte, rockte und das Publikum bedankte sich mit großem Applaus. Und dann bekannte der Musiker auch selber: „Es ist auch für mich als Cellisten schön, nicht nur die melancholischen Stücke zu spielen, sondern auch mal was Schnelles.“

Aber auch die Klassiker kamen nicht zu kurz – jene Stücke, denen das große, einst klassische Instrument auf den Leib geschnitten scheint. Phil Collins und Robbie Williams, Klassiker, die auf Hochzeiten Hochkonjunktur haben. Dazu gehören auch die Filmmelodien voller Pathos. Und auch ihnen widmete sich Johannes Friedrich am Samstagabend.

Und dann mischten sich die besonderen, tiefen, verstärkten Klänge des Cellos mit Playbackmelodien. Dann zauberte Friedrich mit dem Bogen, während Schlagzeug oder Klavier, der Bass oder eine zweite Streicherstimme vom Band dazu liefen. Zuweilen streute er auch eine zweite Cellospur ein, die er bereits Zuhause aufgenommen hatte und mit einem Fußklick zu seiner eigenen Begleitung machte. Er spiele nicht nach Noten, hatte er bereits zuvor bekannt. Er erarbeite sich die Melodien nach Gehör. Damit eröffnete er dem Publikum am Samstag einen völlig neuen Blick auf das Instrument – und erntete begeisterten Jubel.

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