Verkaufsoffener Sonntag zieht in Wermelskirchen die Menschen in die Stadt Volle Geschäfte, volle Straßen und voller Genuss

Wermelskirchen · Tausende Wermelskirchener und ihre Gäste nutzen den verkaufsoffenen Sonntag zum Flanieren, Schlemmen und Einkaufen.

 So wünschen es sich die Veranstalter: Die Telegrafenstraße war gestern voll.

So wünschen es sich die Veranstalter: Die Telegrafenstraße war gestern voll.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Stimmung am Sonntagnachmittag ist bestens. Kaum haben die Vereine, Händler und die Spezialisten des guten Geschmacks in den Food-Trucks den Startschuss zum Schlemmen, Flanieren und Entdecken gegeben, lässt sich auch die Sonne blicken. Von jetzt auf gleich erblüht die Innenstadt zum Leben. Tausende Besucher kommen zum Abschluss von „à la carte“ in die Innenstadt, lassen sich die Köstlichkeiten am Rande schmecken und bleiben auf ein Schwätzchen mit alten Bekannten oder neuen Freunden in der für Autos gesperrten Innenstadt stehen. Im letzten Moment hatte Verdi die Klage gegen den verkaufsoffenen Sonntag zurückgenommen und sich mit der Stadt und dem Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ (WiW) geeinigt: „Uns blieben statt sechs Wochen am Ende nur zweieinhalb zur Vorbereitung“, erklärte Frowein. Aber dann habe es noch mehr Anmeldungen von Vereinen und Institutionen gegeben als sonst, ergänzt der WiW-Geschäftsführer. Und so herrscht am Sonntag dann bunter Trubel in der Innenstadt; auf der Eich war’s indes ziemlich ruhig.

Gleich am Anfang der Flaniermeile erlauben die Falkner Axel Soest und Gabi Fiebig den Besuchern die Tuchfühlung mit Greifvögeln. Habicht und Amerikanischer Wüstenbussard, Schleiereule und Uhu: Die großen Vögel sind vor allem bei Familien beliebt – sehr zur Freude der Falkner. „Die Kinder von heute sind die Naturschützer von morgen“, sagt Axel Soest und nimmt sich viel Zeit für die menschlich-tierischen Begegnungen. Währenddessen testen die Besucher bei der Verkehrswacht ihre Reaktionsfähigkeit und probieren die Promille-Brille aus. Ob THW oder CVJM, die Ehrenamtsbörse oder heimische Parteien: Viele beteiligen sich am Programm und sorgen für Angebote.

Auf der Telegrafenstraße spielen die Dudelsackpfeifer der Wupper District Pipe Band zum Stehkonzert auf und schicken schottische Melodien über die Flaniermeile. Die treffen ein Stück weiter auf die Oldtimer-Freunde, die mit schmucken Karosserien in die Stadt gekommen sind. Die Treckerfreunde aus Remscheid stellen ihre Oldtimer ebenso aus wie Bärbel und Edmund Ullrich, die mit einem alten Mercedes Ponton und einem passenden Leichenwagen-Anhänger aus den 1960er-Jahren angereist sind. „Da stecken 800 Restaurationsstunden drin“, sagt Edmund Ullrich und serviert Passanten gute gelaunt einen Schnaps. Und als sich Rolf und Monika Hilbert aus Wuppertal mit ihrem Ford aus den 1930er Jahren hupend verabschieden, winken sie ihnen fröhlich zu.

 Menschlich-tierische Begegnung mit der Eule und Falkner Soest.

Menschlich-tierische Begegnung mit der Eule und Falkner Soest.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

„Wir sind begeistert, dass dieser Sonntag doch noch stattfindet“, sagt Horst-Walter Schenk, der über die Eich flaniert, „gut, dass sich der Marketingverein gekümmert hat und auch die Geschäfte öffnen dürfen.“ So wie ihm scheint es am Sonntag vielen zu gehen.

 Die auf der Eich ausgestellten Oldtimer stießen auf großes Interesse.

Die auf der Eich ausgestellten Oldtimer stießen auf großes Interesse.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Auf dem Loches-Platz herrscht Hochbetrieb, wo seit Freitagmittag die Genuss-Experten in den Food-Trucks zum Schlemmen einladen. Die Schlangen werden am frühen Sonntagnachmittag immer länger und geduldig reihen sich die Wermelskirchener und ihre Gäste aus der Region ein und lassen es sich schmecken. Dafür gibt es allerdings getreu dem Festmotto „à la carte“ nicht nur am Loches-Platz reichlich Gelegenheit. Die Spanier servieren Paella, die Kräuterfee kredenzt pünktlich zu den herbstlichen Temperaturen Glühwein und Kinderpunsch und bei Reuling-Becher dreht sich ein Schwein im Grill.

Satt und zufrieden lässt es sich dann hervorragend einkaufen: Und so können sich auch die Einzelhändler nicht beschweren. Viele präsentieren pünktlich zum Fest besondere Angebote. In den Geschäften treten sich die Kunden auf die Füße und nutzen die Gunst der Stunde und den gemeinsamen Ausflug mit der Familie zum Einkaufen. „Für die Wermelskirchener Einzelhändler ist dieser Sonntag ganz wichtig“, sagt dann auch André Frowein, „sie brauchen à la carte“.

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