Wermelskirchen Viele Rabatte beim "Schlussverkauf"

Wermelskirchen · Dicke Jacken, Pullover und schwere Schuhe müssen der Frühjahrskollektion weichen. In den Geschäften in der Innenstadt ist deshalb vieles reduziert. Die Einzelhändler sind bislang zufrieden mit dem Ausverkauf.

Wermelskirchen: Viele Rabatte beim "Schlussverkauf"
Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Schilder und Aufkleber in leuchtendem Rot verkünden es dieser Tage groß in den meisten Schaufenstern der Wermelskirchener Innenstadt: Es ist Schlussverkauf, auf Englisch "Sale". Händler erhoffen sich damit, noch etwas Wintermode unter die Leute zu bekommen, Schnäppchenjäger hoffen auf günstige Schätze, die das Portemonnaie nicht zu sehr strapazieren. Bislang sind beide Seiten zufrieden.

"Vor allem zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich viele Kunden gehabt, die auch beim Schlussverkauf zugeschlagen haben. Das ist inzwischen ein bisschen abgeebbt", sagt Vera Morsches, Inhaberin von "Tausendschön" an der Kölner Straße. Das störe sie aber nicht weiter, der Verkauf sei so gut gelaufen, dass kaum mehr Winterware da sei. "Ich habe nur noch fünf Mäntel und dicke Jacken hier", so Morsches. Allerdings habe sie auch generell nie große Not, die Ware zu verkaufen, habe keine Massenware, sondern ausgewählte Stücke im Sortiment. Der angekündigte Wintereinbruch heute habe außerdem einige Kunden motiviert, noch einen dicken Pullover zu kaufen.

Vom Wetterbericht hat gestern auch Schuhhändler Schnütgen profitiert: "Heute sind einige Kunden gekommen, um im Sale noch schnell ein paar Winterstiefel oder Spikes für den Schnee zu kaufen", sagt Nicole Stolle von "Schnütgen Trend" an der Kölner Straße. Allerdings habe sich durch die Abschaffung des offiziellen Winterschlussverkaufes vor einigen Jahren (seither dürfen Händler immer und saisonunabhängig Rabattaktionen durchführen) das Kundenverhalten verändert. "Es ist nicht mehr so, dass es zu einem festen Zeitpunkt den großen Ansturm gibt. Das kommt immer in Wellen seitdem: Mal ist viel los, mal nicht", so Stolle. Maria Napolitano vom Bekleidungsgeschäft "Male" an der Telegrafenstraße kennt dagegen zwei Typen von Sale-Kunden: "Unsere Stammkunden schauen nicht auf die Rabattaktion. Wenn dann aber Schlussverkauf ist, freuen sie sich darüber und kaufen etwa noch eine zweite Winterjacke, die ihnen anfangs zu teuer war, sie aber jetzt so reizt, dass sie sie doch haben wollen", sagt sie. Kunden, die nicht regelmäßig kämen, würden den Laden stattdessen zu gezielten Rabattaktionen besuchen.

Die Wermelskirchener selbst sehen das mit dem Rabatt derweil zumeist entspannt. Gibt es einen Rabatt auf ein hübsches Kleidungsstück, ist die Lust, es zu kaufen, in der Regel höher, ergab eine Umfrage unserer Redaktion. "Ich schaue auf jeden Fall auf den Preis. Aber ich suche nicht gezielt nach den Rabatten", sagt Britta Zimmermann. Lotti Tibo ist eine wahre Schnäppchenjägerin: "Ich schaue da schon drauf und habe da ein Auge für entwickelt", sagt die 59-jährige Zahnarzthelferin. Schließlich - und darüber ist man sich unter den Einkäufern einig - gibt es ja auch nichts Ärgerlicheres, als ein reduziertes Kleidungsstück, das man selbst für den vollen Preis gekauft hat. Wer die hohe Kunst des Schnäppchenjagens beherrschen will, muss vor allem eines tun: sich in Geduld üben.

(lai)
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