Wermelskirchen Viele junge Leute unter Drogeneinfluss am Steuer

In vielen Mitteilungen der Polizei über Unfälle in Wermelskirchen oder anderen Städten des Kreises war zuletzt immer wieder davon die Rede, dass die Fahrer unter Drogeneinfluss am Steuer saßen. Hat diese Zahl zugenommen?

"Ein Trend ist nicht zu erkennen, die Zahlen bewegen sich auf einem gleichbleibend hohen Niveau", sagt Polizeisprecherin Claudia Kammann auf Anfrage der BM. In Wermelskirchen wurden im vergangenen Jahr 16 Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss am Steuer von der Polizei erwischt, im Jahr 2012 waren es 21 Fahrer.

Im Kreis gab es 2013 einen Anstieg der Fallzahlen: Bei 391 Fahrern waren Drogentests bei Verkehrskontrollen im Vorjahr positiv, 2012 war dies bei 337 Fahrern der Fall. Dies sei aber nur ein augenscheinlicher Anstieg. "Es ist ein Kontrolldelikt, das bedeutet: Wenn wir viele Einsätze haben und nur wenig Zeit zu kontrollieren, sinken die Zahlen. Denn dann erwischt man die Leute nicht", erklärt Claudia Kammann.

Die Polizei unterscheidet zwischen folgenlosen Drogen-Delikten und Unfällen. "Das Verhältnis von folgenlosen Drogenfahrten und Unfällen hat sich insgesamt nicht verändert." Zahlen nannte Kammann (noch) nicht — das erfolge bei der bald anstehenden Jahrespressekonferenz zum Thema "Verkehrsentwicklung". Drogeneinfluss habe unterschiedliche Auswirkungen auf die Autofahrer. "Es gibt Fahrer, die dann weiterhin unauffällig unterwegs sind. Es gibt aber auch Verkehrsteilnehmer, die deutlich riskanter fahren", berichtet Kammann.

Auffällige Symptome bei einer Verkehrskontrolle seien Nervosität, Schweißausbruch oder eine verzögerte sowie komplett ausbleibende Pupillenweitung bei Lichteinfall. Die Polizisten können vor Ort einen ersten Drogenschnelltest veranlassen. "Die Kollegen sind gut geschult. Sie haben ein Auge dafür, ob ein Fahrer unter Drogeneinfluss steht", sagt Kammann.

Es gebe keine Altersklasse, die davon nicht betroffen sei. "Überwiegend sind aber junge Erwachsene unter Drogeneinfluss unterwegs."

(ser)
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