Wermelskirchen Ein gedeckter Tisch und froher Mut

Wermelskirchen · Zahlreiche Besucherinnen kamen am Samstagmorgen zum Frauenfrühstück ins Bürgerzentrum. Dort sprach Esther Schneider über wertevolles Leben.

 Platz nehmen am gedeckten Tisch: Mehr als 200 Frauen kamen am Samstagmorgen zum Frauenfrühstück ins Bürgerzentrum.

Platz nehmen am gedeckten Tisch: Mehr als 200 Frauen kamen am Samstagmorgen zum Frauenfrühstück ins Bürgerzentrum.

Foto: Theresa Demski

Gertrud Muschik hat sich an diesem Morgen ausnahmsweise an den gedeckten Tisch gesetzt. Bunte Frühlingsboten und aufgeschnittene Brötchen, gekochte Eier, allerlei Köstlichkeiten und eine dampfende Tasse Kaffee haben im Bürgerzentrum bereits auf sie gewartet. Seit mehr als 20 Jahren kommt die Wermelskirchenerin zu fast jedem Frauenfrühstück. „Eigentlich war ich damals skeptisch“, erinnert sie sich, „ich war gar nicht der Typ für so große Versammlungen.“

Aber beim Frauenfrühstück fand sie etwas, das sie wiederkommen ließ. Fast 25 Jahre lang. „Es ist die Atmosphäre am Tisch“, sagt sie. Manchmal kenne man sich gar nicht und komme einfach ins Gespräch. „Und ich habe auch immer etwas für mich mitgenommen“, sagt sie und erinnert sich an den Besuch von Peter Hahne. Damals war gerade ihr Mann gestorben und in den Worten des berühmten Gastes fand sie Trost.

Viele Besucherinnen wissen die Atmosphäre zu schätzen, das Miteinander und die guten Worte der Referenten. Mehr als 200 Frauen haben am Samstag wie Gertrud Muschik einen Platz im Bürgerzentrum gefunden. Bereits am Tag zuvor haben viele fleißige Hände des Vorbereitungsteams die Tische gedeckt. Das erledigen sie mit so viel Liebe zum Detail, so dass jede Besucherin auf ihrem Teller auch einen kleinen Kartengruß findet.

„Wir wünschen uns, dass viele verschiedene Frauen aus verschiedenen Gemeinden hier ein Gefühl der Gemeinschaft bekommen“, erklärt Iris Weber vom Organisationsteam. Vielleicht könne das Frauenfrühstück für Besucherinnen auch ein erster Kontakt zum Gemeindeleben sein. Aber auch, wer nur den gemeinsamen Vormittag sucht, ist beim Frauenfrühstück willkommen. „Jeder darf sich hier mal an den gedeckten Tisch setzen“, sagt Iris Weber und dann eilt sie auf die Bühne, um die Referentin anzukündigen.

Für Rednerin Esther Schneider ist dieser Auftritt eine Art Heimspiel. Die Referentin, die inzwischen in Wiedenest/Bergneustadt lebt und dort christliche Frauenarbeit anbietet, ist eine gebürtige Wermelskirchenerin. An diesem Samstag spricht sie über wertevolles Leben und macht sich mit den Zuhörerinnen auf die Suche nach Werten. Ob die Schlange an der Kasse, der geplante Krämerladen in der Innenstadt oder der erste Artikel des Grundgesetzes: „Werte sind Vorstellungen, die von vielen anerkannt sind“, stellt die Referentin fest.

Und dann erinnert die Referentin an das verwandte Wort „Bewertung“. Schönheitsideale und „Germany’s next Topmodel“, Selbstverwirklichungstrips und Kindererziehung, würdevolles Altern und die Frage nach dem Sinn des Lebens bringt sie ins Spiel – und stellt fürs erste mehr Fragen, als dass sie Antworten gibt.

Aber dann kommt Esther Schneider auf Gott zu sprechen. „Sein Wort ist ein Lebensangebot für gelingendes Leben“, sagt sie. Dann treffe der Schönheitswahn auf einen Schöpfer, der jeden Menschen wundervoll gemacht habe. Dann werde die Frage nach der Selbstverwirklichung von der Frage nach dem Reich Gottes abgelöst und Sorgen vor dem Altern von der Perspektive auf eine Ewigkeit bei Gott.

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