Wermelskirchen Verkehrssituation auf dem Prüfstand

Wermelskirchen · Der Verkehr fließt nicht optimal durch die Innenstadt, die Stadt möchte an manchen Stellen nachbessern. Die WNKUWG schlägt vor, Meinungen von Autofahrern und Fußgängern dabei einzubeziehen - so wie es beim Radverkehr der Fall ist.

 Zu viele Autofahrer nutzen nach Ansicht der Stadtverwaltung den Weg über die Telegrafenstraße - und zu wenig Verkehrsteilnehmer fahren außen herum über den Brückenweg.

Zu viele Autofahrer nutzen nach Ansicht der Stadtverwaltung den Weg über die Telegrafenstraße - und zu wenig Verkehrsteilnehmer fahren außen herum über den Brückenweg.

Foto: udo Teifel (Archiv)

Der ADFC hat vor kurzem eine Umfrageaktion gestartet, um herauszufinden, in welchen Bereichen der Radverkehr in Wermelskirchen gut funktioniert und wo es noch Schwachstellen gibt, die verbessert werden müssen (BM berichtete). Henning Rehse, Fraktionsvorsitzender der WNKUWG, greift diesen "Fahrradklima-Test" auf und schlägt vor, eine solche Umfrageaktion auch für Autofahrer und Fußgänger in die Wege zu leiten. "Verkehr, dessen Gestaltung, Lenkung und Optimierung ist aus meiner Sicht eines der Top-Themen in unserer Stadt und eine ganz besondere Herausforderung", sagt der Kommunalpolitiker.

Dass der Verkehr nicht optimal durch die Innenstadt fließt, haben nicht nur die Wermelskirchener, sondern auch Bürgermeister Eric Weik und der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa erkannt. Sie kündigten in der BM bereits an, an einigen Stellen nachzubessern, um den Verkehrsfluss - vor allem im Bereich rund um die Telegrafenstraße - zu optimieren. Weik hatte im Sommer bereits angedeutet, dass die Verwaltung bis Ende des Jahres einen neuen Vorschlag zur Verkehrssituation vorlegen möchte, mit dem sich die Politik dann auseinandersetzen müsse. Diskutiert wurde zuletzt zum Beispiel auch über die Schaffung neuer Parkplätze, oder über eine geänderte Anordnung der Parkplätze an der Telegrafenstraße.

Henning Rehse setzt sich dafür ein, bei den Planungen alle Verkehrsteilnehmer einzubeziehen. Er regt an, - so wie es beim Radverkehr zurzeit der Fall ist - einen Fragebogen zu erarbeiten, in dem die Wermelskirchener Bürger der Stadt Rückmeldungen geben können. An der Erarbeitung des Fragebogens sollten sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie Vertreter des Stadtmarketingvereins "WiW" und der einzelnen Ratsfraktionen beteiligen. "Ich halte es für sinnvoll, dem Beispiel der Radfahrer folgend auch von Autofahrern und Fußgängern eine Rückmeldung zur Verkehrssituation in Wermelskirchen zu bekommen", meint Rehse.

Für den "WiW"-Vorsitzenden Dankmar Stolz stellt sich nach Rehses Vorschlag die Frage, ob es erforderlich ist, einen solchen Fragebogen in einem "derart hochbesetzten Gremium" zu erstellen. "Wie sollen wir die zahlreichen und sehr beschäftigten Personen an einen Tisch bekommen mit dem Ziel, einen Fragenkatalog zu erstellen?" Er sehe dies nicht als die derzeit größte Herausforderung der Stadt. "Ich halte den Aufwand für eher unverhältnismäßig", sagt Stolz.

Er schlägt vor, dass die WNKUWG einen Vorentwurf erstellt, der nach Verteilung bei Bedarf noch ergänzt werden könne. Das lehnt Rehse allerdings ab, "da der Entwurf dann mit dem Makel der politischen Voreingenommenheit zu kämpfen hätte". Eine politisch neutrale Person solle zu einem Termin einladen, bei dem dann jeder Interessierte seine Ideen einbringen könne.

Eine Rückmeldung der Stadtverwaltung oder der anderen Fraktionen hat Rehse noch nicht erhalten. Auf BM-Nachfrage gab es im Rathaus gestern keine Auskunft, ob die Stadt den Vorschlag als sinnvoll erachtet oder von vornherein ablehnt.

(RP)
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