Wermelskirchen Verbraucher sollen fairen Handel vor Ort unterstützen

Nach einem Jahr Vorarbeit ist es geschafft: Wermelskirchen ist "Fair-Trade-Stadt". In einer Feierstunde zu "à la carte" wurde gestern Vormittag die Urkunde überreicht.

"Sie sind die 372. Stadt in Deutschland", sagte Manfred Holz, Ehrenbotschafter von Fairtrade Deutschland. "Eine Milliarde Menschen kämpfen gegen ihr Übergewicht, eine Milliarde gegen den Hunger. Wir füllen unsere teuren Kaffeemaschinen mit billigem Kaffee - nachdenken und gegensteuern ist angesagt", appellierte er in seiner Laudatio.

Die Verbraucher haben es in der Hand, den fairen Handel vor Ort zu unterstützen. Eine Broschüre gibt Auskunft über das Angebot in Wermelskirchen. An erster Stelle steht natürlich der Weltladen am Markt, aber auch Discounter und Supermärkte bieten solche Produkte an. Viele Gastronomen, Schulen, Vereine, Kirchengemeinden und auch die Stadtverwaltung verwenden bei der Bewirtung fair gehandelte Produkte. Die Urkunde gilt zunächst für zwei Jahre, dann erfolgt eine erneute Prüfung. "Ich bin sicher, dass wir das schaffen. In zwei Jahren werden weitere Verkaufsstellen hinzugekommenn sein", sagte Christiane von Dreusche vom Organisationsteam. Das Thema fairer Handel war auch Thema von Schulprojekten. Und es gibt auch eine Verbindung zu den Flüchtlingen, die aus wirtschaftlicher Not zu uns kommen. "Eure Almosen könnt ihr behalten, wenn ihr uns fair bezahlt", lautet eine Aussage aus den Produktionsländern. Die Verbraucher haben es in der Hand, ob der faire Handel ein Erfolg wird.

Ein Spruch auf dem T-Shirt von Marita Bahr, Leiterin des Gymnasiums, fasste es wunderbar zusammen: "Ich bin Konsument - und ich verändere die Welt."

(wsb)
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