Wermelskirchen Vater will seine vier Kinder zurück

Wermelskirchen · Michael Schiffer ist verzweifelt – seit mehr als drei Jahren kämpft der 42-Jährige nun um die Rückgabe seiner vier Kinder, die ihm nach der Trennung von seiner Ex-Frau "weggenommen" und auf Pflegefamilien in Wermelskirchen, Lindlar und Rösrath verteilt worden sind.

Michael Schiffer ist verzweifelt — seit mehr als drei Jahren kämpft der 42-Jährige nun um die Rückgabe seiner vier Kinder, die ihm nach der Trennung von seiner Ex-Frau "weggenommen" und auf Pflegefamilien in Wermelskirchen, Lindlar und Rösrath verteilt worden sind.

Der Dabringhausener kämpft auch anwaltlich vertreten um die Rückgabe seiner inzwischen zehnjährigen Tochter Claudia, des neunjährigen Sebastian und der siebenjährigen Zwillinge Andreas und Domenic. Doch er fühlt sich mittlerweile im Kampf gegen das zuständige Jugendamt und Kreisjugendamt Gummersbach sowie die oberbergischen Gerichte "wie Don Quichotte gegen die Windmühlen". (Diese Stellen sind zuständig, weil die Familie vorher in Hückeswagen gelebt hat).

Anzeige wegen Verleumdung

"Die Zeit arbeitet gegen mich", beklagt der Vater. Seine Ex-Frau habe die Kinder damals bei einem Besuchskontakt ohne sein Wissen und Zutun in die Obhut des Jugendamtes gegeben. Nun, nach dreieinhalb Jahren, argumentiere das Jugendamt, die Kinder hätten sich in den Pflegefamilien eingewöhnt, dort Wurzeln geschlagen. Weder den Kindern, noch den Pflegefamilien könne jetzt noch eine Rückführung zugemutet werden.

Doch er setzt sich weiter zur Wehr, will jetzt durch seine Rechtsanwältin zunächst eine "vernünftige Besuchsregelung" für seine vier Kinder einklagen. Als nächstes will er beim Oberlandesgericht das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder wieder einklagen, das ihm auf Bestreben des Kreisjugendamtes aberkannt worden ist.

Er ist sich bewusst, dass er "schlechte Karten" hat. Denn ihm ist in die Erziehungsfähigkeit aberkannt worden: "Meine Exfrau hat viele falsche Angaben und Beschuldigung gegen mich gemacht. Ich habe gegen sie wegen Verleumdung Anzeige erstattet", betont er. Auch habe er seit den nunmehr drei Jahren seines Kampfes um die Kinder nicht nur seine Rechtsanwältin, sondern auch den Leiter der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in Wipperfürth, Norbert Broich, zur Seite. Der unterstütze ihn uneingeschränkt in seinem Bemühen, die Kinder wieder zu bekommen, laufe aber ebenso gegen die Wand wie er selbst. In einem der Redaktion vorliegenden Schreiben an das Oberlandesgericht Köln empfiehlt der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Norbert Broich im Mai 2006: "Eine stufenweise Rückführung der Kinder zum jetzigen Zeitpunkt scheint uns möglich und dringend angezeigt, um eine eine weitere Entfremdung zwischen Vater und Kindern vorzubeugen. . . Der Antrag von Herrn Schiffer auf das Aufenthaltsbestimmungsrecht und auf eine Rückführung wird von uns voll und ganz unterstützt." Doch diese Stellungnahme habe das Gericht "nicht hören wollen", beklagt Michael Schiffer den negativen Ausgang des Verfahrens vom vergangenen Jahr.

(RP)
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