Wermelskirchen Vandalismus ist ein tägliches Ärgernis

Wermelskirchen · Besonders montags bekommt die Stadtverwaltung Informationen über Vandalismusschäden, vor allem nach Veranstaltungen. Den Schaden schätzt die Stadtverwaltung auf rund 10.000 Euro - eine genaue Aufstellung gibt es nicht.

 Inzwischen repariert wurde die Fläche des Pavillons. Unbekannte hatten die Pflastersteine rausgerissen.

Inzwischen repariert wurde die Fläche des Pavillons. Unbekannte hatten die Pflastersteine rausgerissen.

Foto: Teifel

Nachts gegen zwei Uhr begann die Randale unterm Schlafzimmerfenster. Junge Leute grölten - und machten sich, das wurde am nächsten Morgen deutlich - an einem Verkehrsschild zu schaffen. Normalerweise sind die tief einbetoniert. Mit brachialer Gewalt hebelten die Unbekannten das Schild mit dem Betonklotz in der Mozartstraße aus der Erde. Die Gehwegplatten hoben sie gleich mit an. Gefährliche Stolperstellen entstanden. Anlieger informierten den Bauhof, der sofort reagierte: Das Verkehrsschild wurde ausgegraben, ein Ersatzschild aufgestellt, die Gehwegplatten wieder verkehrssicher verlegt. Kosten, die in keiner Haushaltsstelle aufgeführt werden.

 Mit brachialer Gewalt wurde das Verkehrszeichen aus dem Erdreich gebrochen.

Mit brachialer Gewalt wurde das Verkehrszeichen aus dem Erdreich gebrochen.

Foto: Teifel

Eine Statistik über die Schäden, die durch Vandalismus geschehen, führt die Stadtverwaltung nicht, sagt Harald Drescher. "Dafür ist das zu viel." Der Leiter des Tiefbauamtes kennt die Probleme, die sich häufig montags an die Stadtverwaltung herangetragen werden. "Jedes Mal nach Veranstaltungen geht was kaputt. Sitzsteine werden umgekippt oder sogar auf die Straße geschoben, Mülleimer abgetreten und Schilder beschädigt." Das ist längst eine Sache des laufenden Geschäftes der Stadtverwaltung geworden - und wird als Routine eingestuft. Damit scheint man sich abgefunden zu haben. Die Kosten, die auflaufen, liegen bei rund 10.000 Euro, schätzt Drescher. Eine besondere Haushaltsstelle dafür gibt es nicht.

Besonders ärgerlich - und auch gefährlich - sind die Scherben in Sandkästen. "Werden wir darüber informiert, sperren wir die Spielplätze", erzählt Drescher. Und dann wird's häufig sehr aufwendig. Der Sand wird gesiebt oder muss sogar ausgetauscht werden. Letzteres kommt immer öfter vor. Klar ist aber: "Spielplätze haben bei uns oberste Priorität." Wobei die Verwaltung natürlich auch auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen ist. Aber nicht nur nach Saufgelagen auf den Spielplätzen, wo dann immer wieder Flaschen oder Scherben zu finden sind. "Immer wieder entdeckten Eltern, dass Unbekannte an den Geräten rumgeschraubt haben und damit instabil werden. Das ist höchst gefährlich. Sobald wir darüber informiert werden, sperren wir die Geräte." Aber die Stadt müsse natürlich informiert werden.

Jüngst erst haben Unbekannte die Pflastersteine aus dem kleinen Pavillon im oberen Hüpptal rausgerissen. "So etwas können wir natürlich nicht mehr in Eigenleistung schaffen. Dafür wurde eine Firma beauftragt. Das kostet dann richtig Geld." Die Fläche wurde inzwischen repariert.

Die Kosten für diesen Vandalismus trägt der Bürger über seine Steuern. Denn die Vandalen, die häufig nachts unterwegs sind, werden kaum gefasst. Leider.

(RP)
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