Wermelskirchen Vandalismus auf Behinderten-Toilette
Wermelskirchen · Unbekannte haben das Behinderten-WC am Busbahnhof verwüstet. Klaus Förster hat die Stadt über die Vorkommnisse informiert. Die dort zuständigen Mitarbeiter befinden sich zurzeit im Urlaub. Eine Sonderreinigung wurde veranlasst.
Klaus Förster öffnet die Tür und schüttelt nur noch den Kopf. "Schauen Sie sich diesen Schweinestall an — unglaublich, wie es hier aussieht", sagt der Vorsitzende des Seniorenbeirats. Unbekannte haben das Behinderten-WC am Busbahnhof verwüstet. Lange hält es Förster auf der Toilette nicht aus, es stinkt nach Fäkalien, Zigaretten und Alkohol. Kleine Schnapsflaschen liegen im Waschbecken, Toilettenpapier, Laub, Dreck und Zigarettenkippen bedecken den Boden. Die Wände sind beschmiert, zu sehen sind Sprüche und Symbole, die an dieser Stelle nicht weiter erwähnt werden. Zudem ist auch die Toilette demoliert, der Griff, um sich festzuhalten, wurde aus der Wand gerissen.
Zum Hintergrund: Vor Jahren waren die Toiletten am Busbahnhof noch öffentlich zugänglich. Doch immer wieder gab es Probleme, weil Unbekannte die Räume verwüstet hatten. Die Folge: Die WCs wurden geschlossen. Auf Drängen des Seniorenbeirats und des Beirates für Menschen mit Behinderung wurde zumindest eine Toilette — als Behinderten-WC — wieder hergerichtet. Die Toilette ist seitdem nur noch mit einem sogenannten Euro-Schlüssel zu öffnen, der nach Vorlage eines Schwerbehindertenausweises im Rathaus erhältlich ist. Mit diesem Schlüssel können Behinderten-Toiletten in ganz Deutschland geöffnet und wieder verschlossen werden.
In der vergangenen Woche wurde Klaus Förster bei der Seniorenveranstaltung im Bürgerzentrum über den Vandalismus auf der Toilette am Busbahnhof informiert. "Ich habe mir die Sache vor Ort angesehen — und festgestellt, dass die Toilette Tag und Nacht offen stand", berichtet Förster.
Sofort informierte der Vorsitzende des Seniorenbeirats Bürgermeister Eric Weik und Dezernent Jürgen Graef und forderte, die Toilette schnellstmöglich wieder herzurichten. "Mir wurde gesagt, dass es erst nach den Herbstferien möglich sei, das Problem zu lösen, weil sich die zuständigen Mitarbeiter derzeit im Urlaub befinden", sagt Förster. Bis gestern Vormittag hatte sich noch nichts getan. Das stellte Förster fest, als er mit einem Euro-Schlüssel (er ist in Besitz des Schlüssels eines Bekannten, um diesem zu helfen) die Toilettentür öffnete. Was ihn besonders ärgert: "Mittlerweile ist die Toilette wieder abgeschlossen — sie ist aber weiterhin für jeden Behinderten zugänglich. Warum hat man sie nicht vorübergehend komplett verriegelt?"
Florian Leßke, Leiter des Amtes für Wirtschaft, Umwelt und Stadtentwicklung, bestätigt auf Anfrage den personellen Engpass im Rathaus. "Momentan sind die Mitarbeiter, die sich mit diesen Zusammenhängen auskennen, im Urlaub", sagt Leßke. Fakt sei: Die Reinigung des Behinderten-WCs falle nicht in die allgemeine Reinigung der Stadt. Leßke geht davon aus, dass eine externe Firma damit beauftragt worden ist. "Wir werden das Anfang der Woche klären, um schnellstmöglich eine Lösung zu finden", versichert der Amtsleiter und fügt an: "Ich habe nach dem Anruf von Herrn Förster umgehend eine Sonderreinigung veranlasst. Diese soll schnellstmöglich erfolgen."
Klaus Förster ist trotzdem fassungslos. "Der Zustand der Toilette ist nicht nur ekelhaft, sonder auch gesundheitsgefährdend", schimpft er: "Wenn sich daran nicht schnellstmöglich etwas ändert, setze ich mich mit dem Gesundheitsamt in Verbindung."