Wermelskirchen "Untere Eich - das klingt wie untere Schublade"

Wermelskirchen · Geschäftsleute diskutierten mit Vertretern von Stadt und "WiW" über die prekäre Situation an der unteren Eich. Es gibt kein fertiges Konzept, aber viele Ideen. Arbeitsgruppen kümmern sich um einzelne Themen.

 Nur Autos, keine Fußgänger: In dem Bereich an der Eich zwischen dem Durchstich und dem Schwanen sieht es leider häufig so aus.

Nur Autos, keine Fußgänger: In dem Bereich an der Eich zwischen dem Durchstich und dem Schwanen sieht es leider häufig so aus.

Foto: Jürgen Moll

Wie kann die untere Eich wieder belebt werden? Was kann gegen die Leerstände in der Stadt getan werden? Was wird gebraucht, wer kann sich wie einbringen? Der Stadtmarketingverein "WiW" hatte Hausbesitzer, Vermieter und Geschäftsleute für Donnerstagabend eingeladen, um diese Fragen zu diskutieren. Raphael vom Stein (Elektro vom Stein) machte gleich zu Beginn den Vorschlag, die Bezeichnung "untere Eich" mit sofortiger Wirkung aus dem Sprachschatz zu streichen. "Das klingt wie unterste Schublade", sagte er, "dadurch entsteht ein ganz schlechtes Image."

Darüber hatte offenbar noch niemand nachgedacht. Die Bezeichnung gibt es nicht als Adresse, sondern nur im allgemeinen Sprachgebrauch. Der Vorschlag stieß auf Zustimmung, die Diskussionsteilnehmer bemühten sich, auf die Bezeichnung zu verzichten. WiW-Vorsitzender Frank von Juterzenka erklärte die prekäre Situation anhand eines Dreiecks. Die Ecken symbolisierten Kunden, Händler und Vermieter. "Wenn eine Ecke nicht funktioniert, passt die ganze Sache nicht", erklärte er den Kreislauf. Sind die Mieten zu hoch, finden sich keine Händler. Wenn es keine Geschäfte gibt, kommen auch keine Kunden. Doch wer kann dies ändern? Die Einflussnahme durch die Stadt oder durch WiW seien gering. niemand könne gezwungen werden, die Miete zu senken oder an diesem Standort ein Geschäft zu eröffnen. "Es bringt auch nichts, auf die Fehler der Vergangenheit zu verweisen", sagte von Juterzenka. "Das können wir nicht zurückdrehen."

Doch an dem Umfeld kann gearbeitet werden. So schlug Klaus Willumat (Hotel zum Schwanen) vor, erst einmal sauber zu machen und die Öffnungszeiten einheitlich zu regeln. Florian Leßke, Leiter des Amtes für Wirtschaft, Umwelt und Stadtentwicklung, nahm den Wunsch mit, Kurzzeitparkplätze zu schaffen (siehe Info-Box) und den Kontakt zu den Hausbesitzern herzustellen, die nicht aus Wermelskirchen stammen und an diesem Abend auch nicht anwesend waren.

Am Ende der Diskussionsrunde wurden kleine Arbeitsgruppen gebildet, die sich nun um die Themen Image, Sauberkeit, Vermietung, Integration, Parken und Warenbedarf kümmern sollen. Auf der Internetseite des Stadtmarketingvereins (www.wiw-marketing.de) sollen künftig Leerstände zusammengefasst und angeboten werden. WiW-Geschäftsführer André Frowein nahm eine Lichterkette als Beispiel. "2011 war Wermelskirchen ohne Weihnachtsbeleuchtung. Die Aufregung war groß. Dann haben wir Gespräche geführt und viele Leute zur Mitarbeit gewonnen, 2012 war es umgesetzt. Alles geht nur gemeinsam", betonte Frowein. Das nächste Treffen soll Ende Januar stattfinden.

(wsb)
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