Wermelskirchen Unser Mann in Peking

Wermelskirchen · Zahnarzt Dr. Gunter Glaser ist von seinem Olympia-Einsatz in China zurückgekehrt. Er hat Sportler behandelt, einen Vortrag in der Universität Peking gehalten. Nun hofft er, in Vancouver und London wieder dabei zu sein.

Soeben aus Peking zurückgekehrt, noch ein wenig im Jetlag, da hat Zahnarzt Dr. Gunter Glaser noch und schon wieder die olympischen Ringe in den Augen. Da sein Sponsor Bego Implant schon wieder die Verträge für Vancouver und London unterzeichnet hat, ist Glaser guter Dinge, auch dann wieder die Sportler vor Ort zahnärztlich zu versorgen: Nach Athen und nun erfolgreichem Abschluss in Peking.

Gute Beziehungen halfen

In China war aber alles anders, wie Dr. Glaser es auch schon erwartet hatte. Die befürchteten Einschränkungen seiner ärztlichen Tätigkeit hätten sich dann aber doch nicht als so gravierend herausgestellt: „Bego-Chef Christoph Weiss hat eine chinesische Ehefrau und entsprechend gute Beziehungen. Das hat uns enorm geholfen“, sagt Glaser auch aus der Sicht seines begleitenden Ärzteteams.

So konnte er doch noch selbstständig die Patienten behandeln, lediglich von einer Chinesin assistiert sowie im Beisein von Dr. Arnulf Metzmacher, der die chinesische Arztlizenz besitzt. „Ich habe 20 bis 25 Fälle gehabt, wobei von der Zahnfleischproblematik bis zur Extraktion alles vorkam“, berichtet Glaser. Er hatte aber zudem die Möglichkeit, an der Universität Peking einen Vortrag vor Kollegen über Implantologie zu halten: „Zuerst ging alles in eine Richtung, und ich wurde regelrecht ausgesaugt von den Fachärzten“, schmunzelt Glaser. Anschließend sei es ihm aber gelungen, auch das zahnmedizinische Knowhow der Chinesen auszukundschaften. Viel zu lernen gebe es da aber nicht, sagt Glaser selbstbewusst. Ihm sei aber aufgefallen, dass die Chinesen viel strenger „nach Waschzettel“ operierten. Deshalb seien sie über individuelle Techniken in der Implantologie auch so verblüfft gewesen.

Da der Zahnarzt auch wegen der eingeschränkten Behandlungszeiten im medizinischen Zentrum im Deutschen Haus diesmal nicht so oft wie in Athen „am Stuhl“ stehen musste, sah er auch umso mehr von den Sportwettkämpfen und dem faszinierenden Land. Er verfolgte die Volleyball-, Handball-, Leichtathletik- und Wasserball-Wettkämpfe, kam mit dekorierten Sportlern in Kontakt und zauberte auch für den ein oder anderen. Denn die Magie ist neben dem Sport Glasers großes Hobby.

Und Glaser war mit seiner Ehefrau Christina in einem „echten“ chinesischen Hotel (nicht in einem der so genannten internationalen) in einem noch sehr ursprünglichen Viertel in der Nähe der Verbotenen Stadt untergekommen. „Das war China live“, bilanziert er in wenigen Worten ein immer noch großes Abenteuer.

(RP)
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