Täter flüchten nach Unfall zu Fuß Erneut Geldautomat in Wermelskirchen gesprengt

Update | Wermelskirchen · Bislang unbekannte Täter sprengen Geldautomat in Wermelskirchener Innenstadt. Spezialkräfte der Polizei überprüften den Tatort, um sicherzustellen, dass nicht weitere Explosionen erfolgen könnten.

Fotos aus Wermelskirchen: Erneut Geldautomat gesprengt
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Erneut Geldautomat in Wermelskirchen gesprengt

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Foto: Stephan Singer

An der Commerzbank in der Wermelskirchener Innenstadt haben unbekannte Täter einen Geldautomaten gesprengt. Das löste in den frühen Morgenstunden einen Großalarm für die Feuerwehr aus, die zeitweise mit 30 hauptamtlichen und freiwilligen Brandbekämpfern an der Telegrafenstraße vor Ort war. Gemeinsam mit Kräften der Polizei sperrte die Feuerwehr den Tatort ab und sicherte ihn mit einer Brandwache. Zu einem Feuer, das hätte bekämpft werden müssen, kam es nicht.

Der Sicherheitsdienst der Commerzbank-Filiale meldete gegen 3.30 Uhr der Polizei, dass der Geldautomat im Vorraum gesprengt worden war. „Die ersten eintreffenden Polizeikräfte stellten einen stark vernebelten Vorraum und eine stark beschädigte Schiebetür fest“, berichtete die Sprecherin der Polizei Rhein-Berg, Tanja Höller: „Die Täter waren zu diesem Zeitpunkt bereits geflüchtet. Ein aufmerksamer Zeuge konnte den Beamten berichten, dass drei maskierte Täter mit einem schwarzen BMW vom Tatort in Richtung Eich geflüchtet sind.“

Im späteren Verlauf ihrer Flucht verunfallten die Täter. Nach aktuellem Ermittlungsstand schleuderte ihr Fluchtwagen gegen 3.45 Uhr auf der Autobahn 1 zwischen Köln-Niehl und Köln-Nord in die Mittelleitplanke. Die unbekannten Fahrzeuginsassen flüchteten zu Fuß. Die Kölner Polizei sperrte für die Unfallaufnahme und Fahndung nach den Flüchtigen bis 5 Uhr beide Fahrbahnrichtungen. Trotz des Einsatzes eines Polizeihubschraubers und mehrerer Diensthunde konnten die Täter nicht aufgefunden werden, wie Tanja Höller gegenüber unserer Redaktion darlegte: „Die Kennzeichen, welche an dem Fluchtfahrzeug angebracht waren, sind nach ersten Erkenntnissen gestohlen. Das Tatfahrzeug ist als Beweismittel sichergestellt.“ Am Nachmittag wurde die Suche nach den Tätern eingestellt.

In Wermelskirchen prüften indes Spezialkräfte der Polizei den Tatort auf Sicherheit – sprich, ob nicht noch Sprengsätze vorhanden waren, die hätten unkontrolliert explodieren können. Für die Dauer dieses Einsatzes war die Telegrafenstraße für den Verkehr gesperrt. Die Sperrung dauerte am frühen Morgen rund dreieinhalb Stunden an.

Die Spurensicherung war im Laufe des Vormittags abgeschlossen, anschließend rückten Handwerker an. „Zur Höhe der Beute und des entstandenen Schadens in der Bankfiliale können noch keine Angaben gemacht werden“, stellte die Polizeisprecherin fest.

Das bestätigte der Commerzbank-Gruppenleiter für Remscheid und Wermelskirchen, Nicolai Schrömges, auf Nachfrage unserer Redaktion: „Die Filiale in Wermelskirchen bleibt bis Freitag, 14. Oktober, geschlossen. Wir hoffen, dass wir am kommenden Montag wieder öffnen können.“ Bis dahin stünden für Fragen und Anliegen sowie den Einwurf von Überweisungsträgern die Commerzbank-Filialen in Nachbarstädten zur Verfügung. Für die kostenlose Abholung von Bargeld könnten Kunden alle Geldautomaten der „Cash Group“, wie es sie beispielsweise bei Shell-Tankstellen gibt, nutzen.

Bereits im November 2019 waren Täter in die Wermelskirchener Commerzbank-Filiale eingedrungen und hatten einen Geldautomaten gesprengt. Zwei Jahre später war ebenfalls in der Telegrafenstraße die inzwischen gänzlich geschlossene Deutsche Bank-Filiale von solch einer Straftat betroffen.

 Spuren starker Verwüstung sind nach der Geldautomatensprengung in Wermelskichen kaum sichtbar.

Spuren starker Verwüstung sind nach der Geldautomatensprengung in Wermelskichen kaum sichtbar.

Foto: Stephan Singer

An eine vollständige Schließung der Commerzbank-Niederlassung denkt Nicolai Schrömges allerdings nicht: „Die Filiale in Wermelskirchen gehört zum Zukunftskonzept der Commerzbank – damit rechnen wir weiter.“

(mit dpa)
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