Wermelskirchen Übung macht den Rummikub-Meister

Wermelskirchen · Einmal im Monat trifft man sich in der Hilgener Stephanus-Gemeinde zum Rummikub-Spiel. Am 17. Juni steht dort die Stadtmeisterschaft an: Gruppen aus Wuppertal, Ratingen und Bad Hönningen nehmen ebenfalls teil.

Im Saal der Stephanus-Gemeinde in Hilgen-Neuenhaus ist an einem Mittwoch im Monat der Nachmittag ganz in der Hand der Rummikub-Spieler. Denn der Club rund um die Organisatorin Liselotte Eisenbach gehört zu den sehr aktiven Gruppen in Nordrhein-Westfalen, die das Brettspiel regelmäßig nicht nur für sich, sondern auch bei Meisterschaften spielen. Die Stadtmeisterschaft steht kurz bevor, jetzt müssen die Fähigkeiten im Rummikub noch geschliffen werden, denn von den Gruppen aus Wuppertal, Ratingen und Bad Hönningen kommen zahlreiche starke Spieler nach Wermelskirchen, um den Gewinner untereinander auszumachen.

"Pro Jahr finden vier Stadtmeisterschaften statt, eine in jeder Stadt", erklärt die Burscheiderin Brigitte Netten, die Rummikub schon seit den 80er-Jahren, als das Spiel erschienen ist, mit ihren Eltern spielt und seit einigen Jahren in der Gruppe im benachbarten Hilgen aktiv dabei ist: "Als meine Eltern verstarben, habe ich gesucht, wo man Rummikub spielen kann, denn in meiner Familie habe ich den Spielvirus nicht so recht verbreiten können", sagt sie schmunzelnd.

Da kam ihr der Club von Eisenbach gerade recht: "Wir sind insgesamt etwa 50 Mitglieder, davon kommen regelmäßig um die 30 zum Spielenachmittag. Aber wir suchen natürlich immer neue Mitspieler, denn gemeinsam macht es natürlich am meisten Spaß", erklärt Netten.

Drei oder vier Mitspieler braucht man für Rummikub, das in seinen Regeln dem Kartenspiel Rommé nicht unähnlich ist, aber eben mit Spielplättchen gespielt wird. Auf den 14 Plättchen, die jeder Spieler zu Beginn ausgeteilt bekommt, sind die Zahlen von eins bis 13 in vier verschiedenen Farben gedruckt. Jetzt gilt es entweder aufsteigende Zahlenreihen in einer Farbe oder mindestens drei gleiche Zahlen in verschiedenen Farben zu bilden. "Hat man mindestens 30 Punkte beisammen, kann man erstmals ablegen", sagt Marlis Kuban aus Wermelskirchen, die ebenfalls schon seit vielen Jahren leidenschaftliche Rummikub-Spielerin ist. Um das Spiel ein wenig zu verschärfen, wird auf Zeit gespielt: "Zumindest bei den Meisterschaften, da hat man insgesamt nur eine Minute Zeit", sagt Netten.

Kuban ist bereits seit den ersten Spielrunden in Hilgen-Neuenhaus im Jahr 2010 dabei: "Ich habe Rummikub aber schon seit Ewigkeiten zu Hause gespielt. Ich mag an dem Spiel besonders, dass man sich dabei doch ordentlich konzentrieren muss", sagt Kuban. Auch sie hat das Spiel ihrer Familie nicht so recht schmackhaft machen können, sagt sie lachend: "Aber wir treffen uns hier neben den offiziellen Spielnachmittagen auch immer wieder in kleiner Gruppe. Beispielsweise bei runden Geburtstagen - da wird dann nicht nur gefeiert, sondern eben auch die eine oder andere Partie Rummikub gespielt."

Auf die Stadtmeisterschaft im Juni freuen sich die beiden schon: "Die Tische werden ausgelost, und dann muss jeder Tisch vier Spiele gegeneinander spielen. Im Anschluss wird durchgewechselt, insgesamt drei Mal", sagt Netten. Es werden also zwölf Spiele pro Teilnehmer gespielt. Wer nun gute Plättchen hat und auch clever tauschen kann, der wird mit etwas Glück zum Stadtmeister gekürt. "Die Wuppertaler sind immer recht gut", sagt Kuban schmunzelnd und fügt an: "Einmal im Jahr ist dann die Deutsche Meisterschaft, die wird in diesem Jahr in Lüdenscheid ausgetragen." Hier waren die Hilgener Rummikub-Spieler auch schon erfolgreich, wie Netten sagt: "Unsere Organisatorin, Liselotte Eisenbach, ist etwa 2009 Deutsche Meisterin geworden."

Und dann wenden sich die beiden wieder ihren Plättchen zu. Denn schließlich ist auch beim Rummikub, wie bei jedem anderen Spiel, bei allem Glück, das nötig ist, am Ende derjenige der Meister, der vorher fleißig geübt hat.

(wow)
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