Ansichtssache Die Stadt muss langsam mal ihre Hausaufgaben machen

Wermelskirchen · Die Ankündigung von Verdi, der Ausbau des Daches im Altbau der KGS St. Michael und ein Warntag, der gezeigt hat, dass es so in Wermelskirchen nicht geht: Die Woche ist mal wieder viel zu schnell vorüber gegangen.

Hat die Stadtverwaltung ihre Hausaufgaben nicht gemacht? So scheint es. Denn Wermelskirchen hat sich angreifbar gemacht. Und das könnten die Wermelskirchener schon im Herbst zu spüren bekommen. Dann nämlich, wenn es heißt: Der verkaufsoffene Sonntag zu à la carte fällt aus. Verboten vom Gericht. Nach einem Eilbeschluss.

Die Gewerkschaft Verdi geht alle Kommunen an, deren Verordnungen zu den verkaufsoffenen Sonntagen dem neuen Ladenöffnungsgesetz nicht angepasst wurden. Die verkaufsoffenen Sonntag im Oktober und am zweiten Advent sollen gekippt werden. Dann dürften keine Familien mal gemeinsam shoppen gehen. Das ist nicht gut. Denn bis zum 28. Oktober wird es keine neue Ortssatzung geben. Städtische Mühlen mahlen nun mal langsam. Das ist ja bekannt. Nur: Bis zum Advent sollte es die Verwaltung doch geschafft haben, oder?

    Udo  Teifel

Udo Teifel

Foto: Moll Jürgen

Zwei Jahre Planungszeit hat es gin Anspruch genommen, jetzt beginnt der Endspurt: Die Sanierung des Altbaus der KGS nimmt Gestalt an. Das ist gut. Denn es ist eng: KGS und OGS sind zusammengerückt, damit der Betrieb reibungslos weiterlaufen kann. Das ist für Lehrer und Kinder sicher nicht einfach, denn Enge macht aggressiv. Deshalb sollte auch die Stadt alles nur Machbare tun, damit der Schulbetrieb an der KGS St.Michael wieder normal läuft.

Na, haben Sie die Sirenen gehört? Ich nicht, obwohl mein Büro mitten auf der Telegrafenstraße liegt. Warntag hatte der Innenminister diese landesweite Aktion bezeichnet. Ein Flop in Wermelskirchen, könnte man sagen. Ja und nein. Klar ist: So funktioniert das nicht. Vier Sirenen an vier Standorten. Lächerlich. Mit der Abrüstung wurde nun dieser Negativpunkt erreicht. In Wermelskirchen gab es mal 23 Sirenen, die bis in den letzten Winkel zu hören waren. Aber die Stadt wollte sie nicht erneuern, weil’s keine Zuschüsse mehr gibt. Das nennt man sparen am falschen Ende. Und wenn‘s den Katastrophenfall gibt? Dann fährt ein Wagen durch jede Straße. Wollen wir hoffen, dass der Fall nie eintritt.

Die erste Kindergroßtagespflegestelle in Wermelskirchen hat ihre erste Bewährungsprobe bestanden. Sie öffnete vor einem Monat im ehemaligen Kleiderladen des Kinderschutzbundes am Busbahnhof. Nach einer Komplettsanierung der Räumlichkeiten tummeln sich hier jetzt neun Ein- bis Dreijährige. Und sie fühlen sich bei den zwei Erzieherinnen pudelwohl. Und wenn sie mit ihren beiden überdimensionierten Bollerwagen durch die Stadt ziehen, zum Beispiel auf den Wochenmarkt, ziehen sie die Blicke auf sich. selten nur kann eine Oma an diesen süßen Kindern vorbeigehen, ohne sie nicht angesprochen zu haben. Das ist schön, das ist Leben. Alles Gute für die Zukunft.

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