Wermelskirchen Tura verkauft Pohlhausener Platz-Parzellen

Wermelskirchen · Ab sofort können Privatmenschen oder auch Firmen ein Teilstück des Pohlhausener Fußballplatzes kaufen. Mit dieser Aktion will der Verein Tura Pohlhausen die "Grüne Asche" auf dem Kickerareal finanzieren.

 Das ist noch nicht die "Grüne Asche" auf dem Sportplatz in Pohlhausen, sondern das Unkraut, dass inzwischen sprießt.

Das ist noch nicht die "Grüne Asche" auf dem Sportplatz in Pohlhausen, sondern das Unkraut, dass inzwischen sprießt.

Foto: Udo Teifel

Den "Fahrplan" für die Umwandlung des Aschebelags in "Grüne Asche" haben die Verantwortlichen weitestgehend festgezurrt, wie der Tura-Geschäftsführer Dirk Hohlmann auf der Mitgliederversammlung des Vereins im "Treff am Silberberg" vor 20 Anwesenden bekanntgab. Demnach sollen die Arbeiten bereits in den kommenden April-Wochen starten. Im Anschluss sollen die verschiedenen Schichten auf den Platz aufgetragen werden. Ab Ende Juni muss das Kickerareal dann ruhen (mindestens drei Monate), damit das Ziel einer Bespielbarkeit ab September erreicht wird.

"Zuerst müssen die Gräben für die Verregnungsanlage gezogen werden. Das wollen wir in Eigenleistung machen - dadurch sparen wir schon etwa 20.000 Euro", sagte Dirk Hohlmann. Für den Bau der Verregnungsanlage und der "Grünen Asche" beauftrage Tura Pohlhausen Fachfirmen. "Auch den notwendigen Brunnen baut eine Spezialfirma", sagte Hohlmann. Ein Brunnen ist zur Wasserversorgung nötig, da die "Grüne Asche" bei Trockenheit viel Wasser benötigt. Dem Verein wurde bereits im Vorfeld attestiert, dass die Lage in Pohlhausen hervorragend für "Grüne Asche" geeignet ist (wir berichteten).

Von der Versammlung ließ sich der Tura-Vorstand noch einmal bestätigen (das Votum fiel einstimmig aus), "alles Nötige für die Umsetzung der 'Grünen Asche'" zu tun. Die Stadt Wermelskirchen unterstützt das Projekt in Pohlhausen mit 150.000 Euro. Damit sind die zu erwartenden Kosten von 80.000 bis 100.000 Euro abgesichert. Aber, so betonte Dirk Hohlmann: "Uns wird nichts geschenkt." Der Grund: Im Überlassungsvertrag zwischen Stadt und Tura ist geregelt, dass sich der Verein in den kommenden 15 Jahren um die Unterhaltung des Platzes kümmern muss. "Darum ist es auch so wichtig, möglichst viel Eigenleistung zu erbringen und viele Sponsoren zu finden. Nur so können wir das notwendige Polster für die Zukunft bilden, denn der Unterhalt kostet schließlich auch Geld."

Tura bietet Patenschaften für Parzellen des "Grüne Asche"-Platzes bereits jetzt im Internet an. Wer Sponsor oder Spender sein möchte, kauft ein Stück des Grüns, auf dem ab Herbst in Pohlhausen die Tore fallen sollen. Auf der Homepage des Vereins (www.tura-pohlhausen.org) findet sich über die Clicks "Rasenprojekt" und "Parzellenverkauf" eine virtuelle Ansicht des Fußballplatzes mit Unterteilung in "Stücke vom Kuchen", für die eine Patenschaft übernommen werden kann. Eine Standardparzelle kostet 50, ein Torraum 1000 oder ein Strafraum 2000 Euro. Via Kreditkarte oder Paypal kann direkt online abgerechnet werden - eine Spendenquittung gibt es obendrein. "Jeder Spender kann selbst entscheiden, ob er öffentlich genannt werden möchte oder nicht", beschrieb Dirk Hohlmann das Verfahren. Der Geschäftsführer appellierte an die Mitglieder, fleißig die Werbetrommel für die Aktion zu rühren.

Trotz gesunkener Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen konnte Tura Pohlhausen im vergangenen Jahr einen Überschuss von 232,27 Euro erzielen. "Wir haben einen kleinen Gewinn gemacht", kommentierte Schatzmeister Lutz Schellenberger, der gleichzeitig auf ein Guthaben von 11.969 Euro auf dem "Grüne Asche"-Konto des Vereins verwies. Zweckgebundene Aktionen wie Skatturniere oder auch Überschüsse aus der Vermietung des "Treffs am Silberberg" brachten diese Summe inzwischen zusammen.

(sng)
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