Kreispokal-Endspiele bei Tura Pohlhausen Grüne Asche besteht Härtetest

Pohlhausen · Tura Pohlhausen war Ausrichter der Kreispokal-Endspiele der Jugend. Der Verein erlebt durch den neuen Platz einen ungeahnten Aufschwung.

  Volker von Polheim (r.) und Walter Böse markierten den Platz mit Kunststoffplättchen

Volker von Polheim (r.) und Walter Böse markierten den Platz mit Kunststoffplättchen

Foto: Stephan Singer

Die Aktiven von Tura Pohlhausen erlebten einen langen Tag. Bereits am Vormittag starteten die Kreispokal-Endspiele von A-, B-, C-, D- und E-Jugend – der letzte Anstoß erfolgte um kurz vor 18 Uhr. Die neue „Grüne Asche“, die seit Oktober vergangenen Jahres den Fußballplatz in Unterpohlhausen ziert, meisterte diesen Spiele-Marathon ohne Einschränkung, diesen Belastungstest schaffte der „heilige Boden“ der Pohlhauser Kicker mit Bravour.

Walter Böse, stellvertretender Tura-Geschäftsführer, freute sich: „Das ist ja nun ein von Grund auf neu aufgebauter Platz. Er ist nach dem Rasenwachstum im Frühling schon jetzt deutlich besser als vor der Winterpause.“ Bis 2020 werde es dauern, dann sei die „Grüne Asche“ ein „richtiger Teppich“, ist Böse überzeugt. Einige Flecken im Grün, wo der Rasen nur lückenhaft angewachsen war, arbeiteten die Tura-Aktiven nach – teils wurde neu zusätzlich eingesäht.

Gemeinsam mit Walter Böse hatte Volker von Polheim, sportlicher Leiter sowie D-Jugend- und Alte-Herren-Trainer bei Tura, reichlich zu tun bei den Pokalfinalen. Unter anderem kümmerte sich das Duo darum, die unterschiedlichen Spielfeldgrößen für die einzelnen Altersklassen mit Kunststoff-Plättchen und -Hütchen zu markieren. Beide Funktionäre sehen den neuen Platz als das Sprungbrett für eine erfolgreiche Zukunft des Vereins. „Ich komme eigentlich kaum noch vom Platz herunter, verbringe den Großteil meiner Freizeit hier“, stellte von Polheim mit einem Lachen fest. Und Walter Böse fügte an: „Es macht richtig Spaß, der Platz und der dadurch entstandene Zuspruch motivieren immens.“

Vor dem Bau der „Grünen Asche“, in die 50 ehrenamtliche Tura-Helfer gut 2000 Arbeitsstunden an Eigenleistung steckten, seien ihnen die Kinder weggerannt: „Wir standen damals als Verein eigentlich vor dem Ende.“ Die 2011 geborene Idee zur „Grünen Asche“ aus den Reihen des Jugendvorstandes habe dann immer mehr an Fahrt aufgenommen und letztlich zum Bau des Platzes geführt.

„Mit unserem alten Ascheplatz wären unsere Chancen bestimmt schlechter gewesen“, bemerkte Tura-Jugendleiter Bernd Stahlberg. Das sei jedoch nicht das alleinige Kriterium gewesen, dass der Verein als Ausrichter der Kreispokal-Endspiele fungiere dürfe. Das bestätigte Joachim Fleper: „Was nützt der schönste Platz, wenn die Organisation nicht dahinter steht.“ Der Vorsitzende des Kreisjugendsportgerichts stellte fest: „Die Verletzungsgefahr auf dem neuen Platz ist viel geringer, es gibt keine Schürfwunden oder ähnliches. Auf der alten Asche hatte man früher auch als Besucher eine Staublunge. Die ,Grüne Asche’ zieht jetzt Leute an, sie bringt Reaktionen aus dem Umfeld, sie lockt Menschen.“ Eine Kunstrasen heize sich im Sommer sehr auf, es gehe nichts über die Natur der „Grünen Asche“, ist Bernd Stahlberg überzeugt: „Darauf bewegen sich die Kinder ganz anders, sie sind lockerer und befreiter. Und manchmal legen sich die Kinder einfach auf den Rasen, um das Gefühl zu genießen.“

Alles passiere im Sinne der Kinder, Tura setze nicht nur auf Leistung. „Alle Kinder bekommen bei uns ihre Spielanteile“, beschrieb Walter Böse und verwies auf die gestiegenen Spielerzahlen bei F- und D-Jugend. Konkret nannte Böse die Bambinis als Bespiel: „Die sind von sieben auf inzwischen 23 Kicker gewachsen.“ Und auch die ältere Generation scheint vom Pohlhauser „Grüne Asche-Virus“ infiziert: Eine erste Herrenmannschaft befindet sich im Aufbau, ein Alte-Herren-Team ist aktiv, und die neue Idee des „Walking Footballs“ (die BM berichtete), die sich vornehmlich an Ü55 richtet, hat mittlerweile 18 Teilnehmer. Stahlberg: „Der grüne Platz macht Lust auf Fußballspielen.“

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