Wermelskirchen Trotz Krise im Aufwind

Wermelskirchen · Die Werkzeugfirma Padre Tirem eröffnet heute ihren Werksshop an ihrem neuen Standort in Tente. Seit dem Umzug aus Remscheid geht's aufwärts. Trotz der Wirtschaftskrise geht der Umsatz in die Höhe.

Unternehmer MartinDreiner ist ein bekennender Neu-Wermelskirchener und bitter enttäuschter ehemaliger Remscheider.

Seitdem seine Werkzeugfirma Padre Tirem in Remscheid nicht nur abgebrannt war, er außerdem dort nur bürokratische Hindernisse in den Weg geklagt bekam, wie er beklagt, ist es für ihn und sein Unternehmen in Wermelskirchen-Tente jedoch steil bergauf gegangen.

Arbeiten in zwei Schichten

"Wir rechnen in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von fünf Prozent", sagt Dreiner. Die Auftragsbücher seien voll. In zwei Schichten werde jetzt am neuen Standort in Herrlinghausen gearbeitet, wo denn auch inzwischen alle ehedem drei Werksbereiche konzentriert zusammengefasst seien.

Zwar habe auch Padre Tirem seit Ende Dezember mit der allgemeinen Wirtschafts- und Finanzkrise einen Einbruch erlitten: "Aber seit Mai hat das Geschäft wieder so richtig angezogen", freut sich der Unternehmer, der inzwischen auch mit der gesamten Familie samt Eltern nach Wermelskirchen in die Nähe des Werkes gezogen ist.

Nach der Komplettsanierung und Altlastenbeseitigung der ehemaligen Kugelschulte-Fabrik hat Dreiner in Herrlinghausen auch bereits einen neuen Produktionszweig mit Hydraulik-Werkzeugen einrichten können. Beispielsweise für Riesenbagger werden diese Hydraulikteile benötigt. Und die weltweite Nachfrage sei bereits ausgesprochen gut, sagt Martin Dreiner.

So produziere und liefere Padre Tirem inzwischen 80 Prozent solcher sogenannter Verschleißewerkzeuge. Die traditionellen Handwerkzeuge wie Hammer, Zange, Schraubenschlüssel machten nur noch 20 Prozent aus. Da jedoch gerade solche Werkzeuge immer öfter auch von Heimwerkern und Handwerksbetrieben abgefragt würden, habe er nun einen Werksshop eingerichtet, berichtet Dreiner.

Dort gebe es die Qualitätswerkzeuge gegenüber dem Handel mit einer Ermäßigung zwischen 30 und 50 Prozent. Denn er sei immer öfter gefragt worden, wo es seine Werkzeuge denn zu kaufen gebe, sagt der Firmenchef.

Im neuen Werk in Herrlinghausen beschäftigt Padre Tirem nun zwar nur noch 50 Mitarbeiter von ehedem fast 80. Die Standortzusammenlegung habe Synergieeffekte und effektiveres Arbeiten ermöglicht. Außerdem seien Mitarbeiter aus Altersgründen ausgeschieden.

"Aber wir mussten auch Teilzeitkräfte entlassen, als es zu Jahresbeginn nicht so gut aussah", gibt Dreiner zu. Doch nun werde auch wieder ausgebildet: "Seit 1. September bilden wir einen Facharbeiter für Lagerlogistik aus. Und im nächsten Jahr bilden wir warscheinlich auch wieder im kaufmännischen Bereich aus," kündigt er an.

Lob für Wermelskirchen

Und als bekennender Neu-Wermelskirchener hebt Martin Dreiner die unbürokratische, schnelle und praxisnahe Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung und dem Bürgermeister der Stadt ebenso wie mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis hervor. "Die machen das hier richtig!", lobt der Unternehmer.

(RP)
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