Wermelskirchen Training für Hund und Herr

Wermelskirchen · Der Schäferhundeverein feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Nur unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg kümmert sich der Verein seit 1922 um den Erhalt der Rasse und die Ausbildung der Hunde.

 Ralf Fenselau übt mit seinem Schäferhund Leon (vier Jahre) auf dem Vielseitigkeitsparcours des Schäferhundevereins. Aber auch Dobermänner, Rottweiler und Belgische Schäferhunde werden dort ausgebildet.

Ralf Fenselau übt mit seinem Schäferhund Leon (vier Jahre) auf dem Vielseitigkeitsparcours des Schäferhundevereins. Aber auch Dobermänner, Rottweiler und Belgische Schäferhunde werden dort ausgebildet.

Foto: Jürgen Moll

Viele Kombis stehen auf dem Parkplatz am Vereinsgelände des Schäferhundevereins. Die Heckklappen sind geöffnet, und in den Transportboxen warten die Hunde auf ihren Einsatz. Zwischen der B 51 und der Albert-Einstein-Straße, direkt neben dem Radweg, hat der Verein sein Gelände. Ein Clubhaus mit Veranda und die große Wiese sind die Treffpunkte für die Hundefreunde. 33 Mitglieder zählt der Verein, aber auch Gäste aus dem Raum Bonn und Leverkusen kommen oft zu Besuch.

"Ein großer Hund braucht eine große Erziehung", beschreibt der Vorsitzende Andreas Spormann die Arbeit des Vereins. Aber die Ausbildung dient nicht nur den Hunden, sondern auch den Haltern. Beide lernen, sich möglichst konfliktfrei durch den Alltag zu bewegen. "Etwas lernen, eine Aufgabe erfüllen und dann eine Belohnung zu erhalten — für die Hunde ist das Spaß", sagt Spormann.

Leckerchen als Belohnung

Der Spaß ist gut zu erkennen. Auf der Wiese ist ein Aufgabenparcours für die Schäferhunde aufgebaut. Es gilt, über Hindernisse zu klettern oder zu springen, durch Spieltunnel zu laufen oder einen geworfenen Ball aus einem kleinen Planschbecken zu holen und wieder abzugeben. Einige Hunde haben so viel Spaß, dass sie auch schon mal an dem Tunnel vorbei laufen oder darüber springen. Die müssen noch etwas üben. Trotzdem heißt es: "Fein gemacht" oder "braver Hund", und ein Leckerchen ist immer zur Hand.

Die Ausbildung und die Übungen unterteilen sich in drei Bereiche. "Fährte" ist die Nasenarbeit, da geht's um das Suchen und Finden. Bei der "Unterordnung" muss der Hund die Befehle wie "Bei Fuß!", "Sitz!", "Steh!" oder "Platz!" befolgen. Der letzte Bereich ist der Schutzdienst; Mitglieder des Vereins gehen mit den Hunden auf Streife während der Kirmes. Dafür muss der Hund aber perfekt aus- gebildet sein. "Mit der Ausbildung eines Hundes kann man im Alter von zwölf Wochen beginnen. Weil das für den Hund Spiel und Spaß ist", erläutert Spormann.

Der Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Deutschen Schäferhund. Aber auch der Belgischer Schäferhund (Malinois), der Rottweiler und der Dobermann werden im Wermelskirchener Verein trainiert. Und auch "Alex", ein kleiner Mischling mit einer lustigen Locke auf dem Kopf, saust über den Parcours. Gabi Schmidt hat ihn im Alter von neun Jahren zur Pflege genommen. "Nun ist er über 14 Jahre alt, und ich geb' ihn nicht mehr her", sagt sie. Ein Problem aber hat "Alex": Er mag keine Schäferhunde.

(wsb)
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