Wermelskirchen Toom-Mitarbeiter in Sorge um ihre Jobs

Wermelskirchen · Wie sieht die Umstrukturierung des Toom-Marktes genau aus? Der Betriebsratsvorsitzende geht von einer Umstellung des Sortiments aus und befürchtet Veränderungen bei der Zahl der Arbeitsplätze. Die Rewe-Gruppe hält sich bedeckt.

 Zufahrt zum großen Parkplatz: Kunden können im Toom-Markt montags bis samstags von 8 bis 22 Uhr einkaufen.

Zufahrt zum großen Parkplatz: Kunden können im Toom-Markt montags bis samstags von 8 bis 22 Uhr einkaufen.

Foto: Moll, Jürgen

Dass es im Toom-Markt an der Viktoriastraße bald zu einer Umstrukturierung kommen wird, hat die Rewe-Gruppe bestätigt. Wann aber diese "Verschmelzung" erfolgen und wie sie genau aussehen wird, darüber gibt es noch keine konkreten Angaben. Marktleiter Wolfgang Müller hatte auf BM-Anfrage erklärt, dass sich das Sortiment im Toom-Markt auf keinen Fall ändern werde. Dem widerspricht nun Hans-Günter Erle, Betriebsratsvorsitzender des Toom-Marktes in Wermelskirchen und Mitglied im Toom-Gesamtbetriebsrat. "Die Aussage, das Sortiment bleibt so erhalten, stimmt nicht", sagt Erle.

Seines Wissens werde der Markt so umgebaut, dass er optisch für die Kunden deutlich attraktiver werde. In diesem Zusammenhang soll, so berichtet Erle, der Bereich mit frischen Lebensmitteln vergrößert und umstrukturiert werden. "Gleichzeitig wird der ,Non-Food-Bereich, sprich alles außer Lebensmittel, mit größter Wahrscheinlichkeit verkleinert", sagt der Betriebsratsvorsitzende. Marktleiter Wolfgang Müller war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die 172 Mitarbeiter sind laut Erle zurzeit sehr verunsichert und sorgen sich um ihre Arbeitsplätze. "Die Problematik für uns ist: Es wird wohl langfristig auch zu Veränderungen bei den Arbeitsplätzen kommen", befürchtet der Betriebsratsvorsitzende. Auch er sei beunruhigt, wie es dauerhaft mit den Beschäftigten weiter gehe.

Auf die Frage, ob sich an der Zahl der Mitarbeiter im Toom-Markt in Wermelskirchen langfristig etwas ändern werde, verweist Raimund Esser, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation der Rewe-Gruppe, auf seine Erklärung von Dienstag (die BM berichtete) und teilt mit: "Jeder Markt wird weiter betrieben." Nach einer Neukonzeptionierung brauche man natürlich auch Mitarbeiter, die im Markt verkaufen, sagt Esser. Die Rewe-Gruppe beabsichtige, 55 Toom-Verbrauchermärkte mit einem neuen Konzept weiterzuführen. In zwei Pilotmärkten in Darmstadt und Egelsbach werde im zweiten Halbjahr 2013 ein neues Konzept "mit ein paar neuen Dingen" getestet. Nach dieser Testphase werde man die richtigen Schlüsse ziehen. "Vorher können wir zu allen anderen Dingen nichts sagen", teilt Esser mit.

Hans-Günter Erle sieht in der Umstrukturierung auf der anderen Seite auch eine Chance, denn die allgemeine Situation bei den Großflächenmärkten sei eben problematisch. "Das Konzept scheint ansprechend zu sein. Der Markt wird nach der Verschmelzung vor allem im Frische-Bereich sehr schön aussehen", sagt Erle. Allerdings trübe die Ungewissheit für die Mitarbeiter derzeit die Stimmung. "Es sind sehr viele Gerüchte im Umlauf, das belastet die Beschäftigten — zumal mit der Verschmelzung auch die örtlichen Betriebsräte untergehen und der Markt durch den in Hürth ansässigen Regionalbetriebsrat der Rewe-Gruppe vertreten wird. Ich habe leider auch noch keine Antworten auf meine Anfragen erhalten", sagt Erle, der sich um den Standort des Marktes in Wermelskirchen nach eigener Aussage aber keine Sorgen macht. "Der Markt wird für den Lebensmitteleinkauf sehr attraktiv." Erles Vorschlag bei der Neukonzeptionierung lautet: "Am besten wäre es, wenn man sich den Markt hier vor Ort ansieht, die Konkurrenzsituation auswertet, das Potenzial ermittelt, darauf reagiert und überlegt, was man wie erreichen kann."

(RP/ac)
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