Wermelskirchen Toller Auftritt, Sieg aber knapp verpasst

Wermelskirchen · Beim Stadtquiz fehlte eine richtige Antwort, um im WDR-Finale die Spitze zu übernehmen. 3000 Menschen waren dabei.

 Mit Bobbycars flitzten die Wermelskirchener über die "Autobahn 1", die gestern mitten über den Schwanenplatz führte.

Mit Bobbycars flitzten die Wermelskirchener über die "Autobahn 1", die gestern mitten über den Schwanenplatz führte.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

So nah dran — und am Ende hat es doch nicht gereicht. Wermelskirchen hat gestern die Chance verpasst, den WDR 2-Tag in diesem Jahr ins Bergische zu holen. Nach der erfolgreich gelösten Stadtaufgabe (zehn Punkte) und zwei Treffern gegen den Robokeeper (zwei Punkte) reichten am Ende vier richtig beantwortete Fragen im Stadtquiz (vier Punkte) nicht aus, um die bislang führende Stadt Bottrop (16 Punkte) von der Spitze zu verdrängen. Ein Stechen wird es nicht geben, weil bei Punktgleichheit die Stadt vorne liegt, die im Quiz mehr Fragen beantworten konnte — und das ist Bottrop.

Schuld war Frage fünf im entscheidenden Quiz. Bürgermeister Eric Weik sowie die Schulleiterinnen Sylvia Wimmershoff (Berufskolleg) und Katrin Wagner (Schwanenschule) mussten entscheiden, welches Land die meisten Einwohner hat: Nordrhein-Westfalen, Australien oder Schweden? Sie tippten auf NRW (17 Millionen Einwohner) — und lagen damit falsch. Australien (23 Millionen) wäre die richtige Antwort gewesen.

Enttäuscht sackte Weik auf der Bühne in sich zusammen. "Das tut schon weh, wir hätten das Ding gerne für die Wermelskirchener gewonnen", sagte er. Nach einem Blick auf die tausenden Menschen auf dem Schwanenplatz konnte er aber doch wieder lächeln. "Das war heute ein fantastischer Tag, wir können stolz sein. Wir haben zusammen etwas Tolles auf die Beine gestellt. Jetzt drücken wir Remscheid die Daumen, dass der Tag doch noch ins Bergische kommt."

In der Tat war es ein Tag, an den sich die Menschen in Wermelskirchen noch lange erinnern werden. Strahlender Sonnenschein, frühlingshafte Temperaturen, Partymusik, Leckeres zu essen und zu trinken — und jede Menge Spaß. Etwa 3000 Menschen erlebten die von Eric Weik im Vorfeld angekündigte "Kirmes-Atmosphäre".

Und es ging gut los: Beim Duell mit dem Robokeeper schaffte der Fußballer Kim Maurer etwas, was noch keiner Stadt in der Finalrunde gelungen war: Er überwand den computergesteuerten Torhüter zweimal. Der 18-jährige Kicker des SSV Dhünn schlenzte den Ball zweimal unhaltbar in den Winkel und sorgte für riesigen Jubel. Zuvor hatte der 23 Jahre alte Pascal Schmid vom SV 09/35 das Tor verfehlt. Weik nahm den Sieg-Schützen Maurer in den Arm. "Du hast einen Wunsch frei", sagte er. Die Antwort folgte prompt: "Einen Kunstrasenplatz in Dhünn bitte."

Bei der Stadtaufgabe wurde wie im Vorjahr deutlich, wie gut der Zusammenhalt in Wermelskirchen sein kann. Zum 80. Geburtstag der A 1 musste die Autobahn auf dem Schwanenplatz nachgebaut werden. Etliche Wermelskirchener halfen mit und sorgten mit verschiedensten Ideen für eine ganz besondere Geburtstagsfeier: Markierte Fahrbahnen, Leitplanken, Verkehrsschilder, eine Baustelle, eine Raststätte mit tollen "A 1-Kuchen", eine Radarkontrolle der Polizei, ein Notruftelefon auf dem Standstreifen — und jede Menge Kinder, die mit ihren Bobbycars auf der Autobahn fahren durften. Es gab sogar einen "Unfall" mit vermeintlich brennenden Bobbycars. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr löschten schnell. Für alle war es ein tolles Erlebnis.

Zusätzlich musste noch ein Ständchen gesungen werden: 20 Autos sollten den Klassiker "Autobahn" der Band Kraftwerk als Hupkonzert spieln. Sylvia Wimmershoff, Vorsitzende des Wermelskircheners Sinfonieorchesters, stand erhöht in einer Baggerschaufel und dirigierte ihr "Auto-Orchester" mit einem Scheibenwischer als Taktstock. Der Jubel war groß, als der Moderator verkündete: "Stadtaufgabe gelöst." Der perfekte Tag rückte immer näher — bis die fünfte Frage im Stadtquiz kam.

(RP)
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