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Das Kreisveterinäramt informiert Tierseuchen-Bekämpfung nimmt zu

Rhein-Berg · Das Kreisveterinäramt gibt einen Überblick über den Stand des Verbraucherschutzes. Krisenstab und Einsatzleitung dürften alle Hände voll zu tun bekommen, berichtet der Veterinär Dr. Thomas Mönig.

 Die Afrikanische Schweinepest wird besonders durch Wildschweine verbreitet.

Die Afrikanische Schweinepest wird besonders durch Wildschweine verbreitet.

Foto: ZB/Jens Büttner

Tierseuchen werden die Region auch in den kommenden Jahren verstärkt beschäftigen. Diese Einschätzung gab der Leiter des Amtes für Veterinär- und Lebensmittelüberwachung, Dr. Thomas Mönig, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Rettungswesen und Verbraucherschutz. „Krisenstab und Einsatzleitung dürften alle Hände voll zu tun haben“, schätzte Mönig für den Fall, dass beispielsweise die Afrikanische Schweinepest auch die hiesigen Haus- und Nutztierbestände erreichen sollte. Dabei handelt es sich um eine schwere Virusinfektion, die ausschließlich Wild- und Hausschweine befällt. Für Menschen ist sie ungefährlich, für die Vierbeiner aber meist tödlich.

Der Krisenstab des Kreises ist auch auf einen Einsatz im Bereich von Tierseuchen stets vorbereitet und hat den Ernstfall bereits mehrfach geübt. Auch zur Bewältigung einer weiteren Krisensituation wie zum Beispiel der Afrikanischen Schweinepest in der aktiven Krisenbewältigung der Corona-Pandemie ist der Krisenstab stets einsatzbereit. Bislang tritt die Seuche im Osten Deutschlands ausschließlich beim Schwarzwild auf, Infektionsfälle bei Hausschweinen wurden bisher nicht festgestellt. Dennoch gelte es alles zu tun, der realen Gefahr einer Einschleppung dieser Erkrankung entgegen zu wirken, hieß es im Ausschuss: Eine Impfung oder Behandlung gibt es nicht, betonte Mönig, weshalb die Bekämpfung ausschließlich durch strenge Abschottung von Haus- und Wildbeständen, konsequente Hygiene in der Schweinehaltung sowie eine intensive Bejagung von Schwarzwild in betroffenen Gebieten erfolge. Vorbereitend würden bereits jetzt auch die Halter von Hausschweinen bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen durch Veterinäre beraten.

Doch auch andere Tierseuchen sind im Visier der Fachleute: Im Auge haben die Mitarbeiter des Fachamtes derzeit insbesondere die Geflügelpest, die auf ein Grippevirus zurückgeht. Sie könne grundsätzlich zwar auch den Menschen betreffen, erklärte Mönig. Bislang seien jedoch nur wenige Einzelfälle bekannt geworden, die überdies einen milden Verlauf aufwiesen. Im Gegensatz zur Schweinepest ist die Geflügelseuche in NRW angekommen: In diesem Frühjahr seien bereits im Bereich Westfalen-Lippe Fälle bei Wildvögeln wie auch bei Hausgeflügel nachgewiesen worden. Derzeit gebe es erste Signale, dass sich diese Tierseuche auf dem Rückzug befinde. Das Veterinäramt rät aber grundsätzlich allen Geflügelhaltern im Kreisgebiet zur Wachsamkeit.

Insgesamt, resümierte er, seien auch im Kreis in den vergangenen Jahren immer wieder bislang unbekannte Tierseuchen aufgetreten, bereits vor Jahrzehnten in Form der Rindererkrankung BSE, der Blauzungenkrankheit oder des Schmallenbergvirus bei Wiederkäuern, in jüngster Zeit auch durch das sogenannte Blaumeisensterben oder durch einen speziellen Hautpilz beim Feuersalamander. Wichtig sei dabei stets das Mitwirken der Bevölkerung bei der Bekämpfung der Krankheiten, betonte Mönig. Wenn mehr tote Wildtiere als üblich aufgefunden werden, rate er dringlich zum Anruf beim Veterinäramt, damit der Ursache nachgegangen werden könne. Zum Schutz solle dabei eine Regel immer beachtet werden: Tote Tiere nur mit Handschuhen anfassen!

Auskünfte erteilt das Veterinäramt des Rheinisch-Bergischen Kreises auch telefonisch unter 02202 13-2815.

(tei.-)
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