Trockener Sommer Auch Libellen und Frösche kämpfen um ihr Überleben

Wermelskirchen · Tiere, die nicht fliehen können, wenn ihr Gewässer austrocknet, haben es schwer. Die meisten verlieren den Kampf um ihren Nachwuchs und müssen es im nächsten Jahr wieder versuchen.

 Frank Sonnenburg der biologischen Station Mittlere Wupper.

Frank Sonnenburg der biologischen Station Mittlere Wupper.

Foto: RP/mak (Archiv)

Es gibt Fische, die graben sich im Schlamm ein, wenn der Fluss austrocknet. So zum Beispiel der Schlammpeitzger, der in der Lage ist, Luft zu schlucken und über den Darm einzuatmen. So kann er auch mit nur wenig Wasser Hitze- und Trockenperioden überstehen. In NRW gibt es diesen Spezialisten aber nur an wenigen Stellen. Andere Tiere wie Käfer können ihre Flügel auspacken und zum nächsten Gewässer fliegen. Die meisten Tiere, die auf Wasser angewiesen sind, haben es schwer.

Insekten, die ihre Larven im Wasser ablegen, sind verloren, wenn ihr Gewässer austrocknet. „Die Larven der Libellen leben teilweise zwei, drei Jahre im Wasser, bevor die Libelle fertig beflügelt aus dem Wasser steigt“, erklärt Frank Sonnenburg, Ökologe der Biologischen Station Mittlere Wupper. Trocknet ein Teich aus, geht die gesamte Jahresbrut verloren. Solche Gewässer müssten immer wieder neu von den Libellen besiedelt werden. Ob auch die Mückenpopulation in diesem Jahr zurückgehe, könne er nicht mit Sicherheit sagen. „Es müsste eigentlich einen dezimierenden Einfluss haben“, räumt Sonnenburg ein. Die Wärme könnte in den Teichen, die nicht austrocknen aber auch zu einer schnelleren Entwicklung der Mückenlarven führen. Diese würden den Effekt ausgleichen.

Auch Kröten und Frösche sind von der langen Trockenheit bedroht. Trocknet der Teich aus, in den sie ihre Eier legen, sind auch ihre Kaulquappen verloren. „Diese Tiere überleben es nur, weil sie mehrere Jahre alt werden. Auf lange Sicht geht das aber nicht gut“, betont Sonnenburg.

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