Wermelskirchen Theaterring: Fällt jetzt der letzte Vorhang?

Wermelskirchen · Den Abgesang auf den Kulturverein und damit auf die Theaterveranstaltungen in Wermelskirchen musste am Freitag Vorstandsmitglied Gisela Lange in Vertretung der ganz plötzlich erkrankten Vorsitzenden Christel Reetz verkünden.

Zur Mitgliederversammlung konnte sich Lange aber auf den Bericht zur Lage des Vereins beziehen, den Reetz bereits vorbereitet hatte. Auch Geschäftsführerin Nadja von Foller hat im neuen und damit wahrscheinlich letzten Programmheft für die Theatersaison 2012/13 bereits angekündigt: "Der letzte Vorhang fällt."

Das die Stadtverwaltung im Rahmen ihrer Haushaltskonsolidierung den Zuschuss für den Kulturverein ebenso einsparen will wie auch die Finanzierung der Geschäftsführerin, sieht der Verein keine Möglichkeit weiter zu machen: So der Tenor des Berichtes der Vorsitzenden.

Dies wollten aber Manfred Schmitz-Mohr und Peter Scheben vom Bürgerforum gestern in der Sitzung nicht einfach so hinnehmen. Sie schlagen Überlegungen vor, den Abopreis anzuheben und nicht nur teure Tourneetheater, sondern auch preiswertere kleinere Theater zu verpflichten.

Gisela Lange brachte aber die bisher unbekannte Zusatzinformation zur Sprache, dass neben dem städtischen Zuschuss auch mit dem Wegfall des Zuschusses der Bürgerstiftung der Stadtsparkasse zu rechnen sei. Dann müssten die Abopreise sogar um das Dreifache erhöht werden. Und das sei unzumutbar für die Zuschauer. Und vor einer Änderung des Angebotes warnten gleich mehrere Vorstandsmitglieder. Wermelskirchen sei nun mal Provinz, wo eben nur die bekannten Darsteller aus dem Fernsehen die Theaterplätze füllten. Mit niveauvolleren Stücken und weniger bekannten Darstellern habe man in der Vergangenheit Schiffbruch erlitten.

Allerdings sollen doch noch Versuche unternommen werden, das Theater zu retten. Im Mai sollen die Abonnenten mit dem Anschreiben auch gefragt werden, ob und wie viel sie bereit wären, mehr zu zahlen, kündigte von Foller an.

(RP)
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