Wermelskirchen Tente-Rollen: "Fit für Morgen"
Wermelskirchen · Der Rollen-Hersteller ist für seine klare strategische Ausrichtung ausgezeichnet worden. Hohe Selbstverantwortung der Mitarbeiter und die Vermittlung der Werte und Ziele des Familienunternehmens wurden gewürdigt.
Die Tente-Rollen-Führungsmannschaft mit NRW-Minister Voigtsberger bei der Preisübergabe (v. l.): Wolfgang Block (Leiter Entwicklung), Ralf Meyer (Leiter Einkauf), Peter Klahn (Personalleiter), Geschäftsführer Axel Mantsch, NRW-Minister Harry Kurt Voigtsberger, Jürgen Horbach (Leiter Prozessmanagement), Stefan Fröhlingsdorf (Vertriebsleiter), Klaus Wellmann (Leiter Finanzen/Controlling), Lutz Theis (Ausbildungsleiter).
Foto: DeloitteDie Krankenbett-Rolle von Tente-Rollen hat 35 Einzelteile. Doch diese Zahl hat im Unternehmen noch eine weitere wichtige Bedeutung: Der heimische Räder-und-Rollen-Hersteller hat ein Programm für junge Mitarbeiter aufgelegt, um ihnen die Ziele der Firma, aber auch die Werte des Familienunternehmens zu vermitteln: Vertrauen, Nachhaltigkeit, Offenheit, Verlässlichkeit. "U35" heißt es. Dieser Aufbau künftiger Führungskräfte trug u.a. dazu bei, dass Tente-Rollen mit dem "Axia-Award 2011" gewürdigt wurde.
Das Unternehmen Deloitte, weltweit tätig im Bereich Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance, lobt jährlich bundesweit den "Axia-Award" aus und zeichnet Unternehmen mit einer klaren, strategischen Ausrichtung aus. Begleitet wird dies mit einer begleitenden Studie der Universität Witten-Herdecke: "Fit für Morgen — Effiziente und flexible Unternehmenssteuerung". Vier NRW-Unternehmen wurden im Interconti in Düsseldorf ausgezeichnet.
Tente-Geschäftsführer Axel Mantsch erklärte gestern im Pressegespräch, dass die Ansätze der vier ausgezeichneten Unternehmen fast identisch seien — alle sind Familienunternehmen, in denen ein Familienmitglied operativ tätig sei. Nach einer schriftlichen Umfrage seien von Deloitte etwa 40 Unternehmen befragt worden — das Personalmanagement von Tente-Rollen hat die Jury überzeugt.
Neu: elektrische Feststellbremse
Der international aufgestellte Hersteller von Rollen und Rädern (das neuste Produkt ist eine elektrische Feststellbremse, um den Schwestern im Krankenhaus das Leben zu vereinfachen) setzt auf flache Hierarchien und hohe Selbstverantwortung. So organisierten Auszubildende zum Beispiel den Messeauftritt auf der Euroshop 2011 in Düsseldorf von der Konzeption des Standes bis hin zu den Gesprächen vor Ort komplett selbst — "das war ein großer Erfolg", lobte der Geschäftsführer, der inzwischen auch Gesellschafter von Tente-Rollen Wermelskirchen ist. Er sieht sich als Teamplayer, deshalb hatte er auch das Führungsteam mit nach Düsseldorf genommen, um als "Mannschaft" den Preis entgegen zu nehmen.
Auch die Marketingstrategie ist längst auf die Zukunft gerichtet. Trendscouts schauen sich weltweit um; Rollen und Räder werden zwar produziert und verkauft, es geht aber um Mobilität, mit der das Unternehmen weltweit wirbt. "Wir wollen das Leben der Menschen im Alltag verbessern, erleichtern, ja einfacher machen", so Mantsch. Dies habe der Jury gut gefallen.
Für die zehn Männer, die ins "Unter 35"-Programm berufen wurden, ist dieser Blick in die Zukunft wichtig. Sie kommen aus allen Bereichen des Unternehmens, haben entweder die Ausbildung beendet, aber sind noch keine 35 Jahre alt. Sie lernen hier andere Felder des Unternehmens kennen, diskutieren mit dem Hauptgesellschafter Peter Fricke oder präsentieren Projekte, die sie bearbeitet haben. So präsentierten sie gestern den Entwicklungsprozess einer Rolle — von der Marktrecherche bis zur Einführung. "Sie organisieren sich selbst. Das ist uns wichtig", so Mantsch. Und dieser Umgang und die Förderung der Mitarbeiter in dem mittelständischen Unternehmen macht Tente fit für die Zukunft.
