Blitz-Marathon Wermelskirchen Tempo-Kontrollen für mehr Sicherheit

Wermelskirchen · Am Dienstag ab 6 Uhr kontrolliert die Polizei wieder 24 Stunden verstärkt die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. In Wermelskirchen gibt es zwei "öffentliche" Messstellen. Bürger können der Polizei weiterhin "Wutpunkte" melden.

 Anwohner Manfred Klein (r.) ärgert sich über Raser. Er hatte die Pohlhauser Straße der Polizei als "Wutpunkt" genannt. Im vergangenen Jahr kontrollierten Polizist Jürgen Cramer (2.v.r.) und Christoph Haßler (Hintergrund) während des zweiten "Blitzmarathons" die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. Manfred Klein befürwortet die Aktion der Polizei – wobei er sagen muss: "In Pohlhausen wird leider immer noch gerast."

Anwohner Manfred Klein (r.) ärgert sich über Raser. Er hatte die Pohlhauser Straße der Polizei als "Wutpunkt" genannt. Im vergangenen Jahr kontrollierten Polizist Jürgen Cramer (2.v.r.) und Christoph Haßler (Hintergrund) während des zweiten "Blitzmarathons" die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. Manfred Klein befürwortet die Aktion der Polizei – wobei er sagen muss: "In Pohlhausen wird leider immer noch gerast."

Foto: Hans Dörner (Archiv)

Rasende Auto- und Motorradfahrer an der Pohlhauser Straße — für Anwohner Manfred Klein bleiben sie ein großes Ärgernis. Maximal 30 km/h sind erlaubt, weiterhin ignorieren viele Verkehrsteilnehmer das Tempolimit — auch nach der verstärkten Tempo-Kontrolle in Pohlhausen beim Blitzmarathon im vergangenen Jahr wird in Pohlhausen noch gerast. "Viele Kinder, aber auch Ältere und Menschen mit einer Behinderung müssen hier täglich die Straße überqueren — es ist sehr gefährlich", sagt der 73-jährige Anwohner, der die Pohlhauser Straße im vergangenen Jahr der Polizei als "Wutpunkt" für den Blitzmarathon gemeldet hatte.

Der Anwohner hat aber auch Positives zu berichten. "Nach dem Blitzmarathon wurden die Tempo-30-Schilder um rund 100 Meter versetzt, damit die Autofahrer früher vom Gas gehen — das finde ich gut", erzählt Klein, der beobachtet, dass dadurch in Richtung Hünger bereits weniger gerast werde. Für ihn hat auch der vierte Blitzmarathon am morgigen Dienstag seinen Sinn. "Die verstärkten Kontrollen sind wichtig, damit Autofahrer sich mehr an die Verkehrsregeln halten", sagt Klein.

Peter Raubuch, Sprecher der Kreispolizei, stimmt dem Pohlhausener voll und ganz zu. "Wir unterstützen die Landeskampagne. Zu hohe Geschwindigkeit ist der Hauptgrund für Unfälle. Jeder Autofahrer mehr, der seine Geschwindigkeit verringert und sich an die Regeln hält, ist ein Gewinn", sagt er. Die Berichterstattung in den Medien im Vorfeld und die Transparenz der Einsätze führen laut Raubuch dazu, dass die Prozentzahl der zu schnellen Fahrer deutlich absinke. "An ,normalen' Tagen sind etwa acht Prozent der Fahrer zu schnell, beim letzten Blitzmarathon waren es nur noch drei Prozent."

Ab morgen früh, 6 Uhr, wird die Polizei im gesamten Kreisgebiet 24 Stunden lang verstärkt kontrollieren, kündigt Raubuch an. Rund 30 Polizeibeamte sind im Einsatz. In Wermelskirchen gibt es zwei "öffentliche" Messstellen: an der Dhünner Straße und an der L 101 in Kreckersweg. Raubuch betont aber, dass natürlich auch an anderen Stellen im Stadtgebiet zu jeder Zeit "geblitzt" werden kann. Durch die verstärkten Kontrollen sollen Autofahrer auf keinen Fall "abgezockt" werden, verdeutlicht Raubuch. "Beim Blitzmarathon werden deutlich weniger Verwarnungs- oder Bußgelder eingenommen, als an anderen Tagen." Was Raubuch für besonders wichtig hält, ist die Einbindung der Bürger, die durch Nennung einzelner "Wutpunkte" auf gefährliche Raserstellen aufmerksam machen konnten: "Das war eine sehr gute Idee. Denn von manchen Raserstellen wussten wir noch nichts", sagt der Polizeisprecher.

Allein die Wermelskirchener hatten der Polizei 74 "Wutpunkte" gemeldet. Raubuch versichert, dass bis heute alle genannten Stellen abgefahren, überprüft und bewertet worden seien. "Leider konnten wir aus logistischen Gründen nicht jedem ,Wutpaten' eine persönliche Rückmeldung geben — wir haben aber alle Hinweise aufgegriffen", fügt er hinzu. Auch in Zukunft können Wermelskirchener der Polizei Raserstellen nennen, per E-Mail (poststelle.gl@polizei.nrw.de) oder über Kontaktaufnahme im Internet (www.polizei-rbk.de). "Jeder Hinweis wird überprüft", versichert Raubuch.

(RP)
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